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Osada Vida / Uninvited Dreams
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"Uninvited Dreams", die 'ungebetenen Träume' sind Thema des dritten Longplayers der polnischen Prog-Formation Osada Vida aus dem Jahre 2009.
Satte 65 Minuten Spielzeit bietet "Uninvited Dreams". Sieben Songs, die meisten über zehn Minuten lang, ermöglichen es, den einen oder anderen Traum ausgiebig zu durchleben.
Es sind die bedrohlichen Schatten, die versteckt hinter irgendwelchen Ecken lauern und in die Gedanken der Schlafenden eindringen, das Herz zum Rasen bringen und kalten Angstschweiß verursachen. Egal ob als Kind oder Erwachsener. Jeder wird von diesen rätselhaften Traumvisionen eingeholt, bekommt bizarre Bilder und Handlungen serviert und schreckt plötzlich verstört und verwirrt aus dem Schlaf, während die Eindrücke sich schlagartig verflüchtigen und keine Erinnerung bleibt.
Diese Szenarien setzen Osada Vida gekonnt in opulente Lieder um. Dabei musizieren sie nicht einfach nur, sondern sie fertigen regelrecht Gemälde an. Als Farbtöpfe dienen Elemente aus dem Progressive Rock, krachender Metal, Jazz-Häppchen, sphärische Ambient-Klänge und Ausflüge in den Alternativ Rock.
Bei einem solchen Spektrum an Einflüssen besteht natürlich die Gefahr, dass man sich in Beliebigkeit verliert, oder einen ungenießbaren Brei anrührt. Davon sind die Mannen von Osada Vida jedoch ganz weit entfernt. Sie verfügen über ein ausgezeichnetes Fingerspitzengefühl, wie die einzelnen Songs zu gestalten sind, um pulsierende Dynamik und Spannung zu vermitteln. Statt in wildem Fahrwasser hektisch das Ruder hin- und herzureißen, wechseln sie mit einer fließenden Leichtigkeit zwischen den verschiedenen Stilrichtungen und lassen so jeden einzelnen Titel zu einem Hörerlebnis werden. Sänger und Bassist Lukasz Lisiak erinnert stimmlich stellenweise an den frühen Peter Gabriel zu Genesis-Zeiten. Am Tieftöner brilliert Lisiak mit knackigen satten Bassläufen, die eine voluminöse Unterstützung zu den ausgefeilten Schlagzeug-Kannonaden von Adam Podzimski bilden.
Auch Gitarrist Bartek Bereska weiß durchweg zu überzeugen, egal ob er sich mit komplexer Rhythmik beschäftigt, oder fulminante Soli zum Besten gibt. Rafal 'r6' Paluszek sorgt an den Tasten dafür, dass die musikalische Darbietung je nach Bedarf kräftig aufgeschäumt wird, oder die ruhigen und entspannten Phasen in den Vordergrund treten. In beiden Fällen stattet er die einzelnen Tracks mit einem ordentlichen Maß an Plastizität aus. Man kann die Musik von Osada Vida nicht allein in Worten beschreiben, man muss sie einfach gehört haben. Wer dieses Kozeptalbum am Stück durchhört, bemerkt nicht, wie die Zeit vergeht. So, wie hinter jeder Ecke besagte Träume lauern, lauern auf "Uninvited Dreams" jede Menge Überraschungen für verwöhnte Ohren.
Das absolute Sahnehäubchen hat schließlich Marcin Chlebowski von MaQRecords hinzugefügt, seines Zeichens für das Engineering, Mixing, Mastering und die Produktion zuständig. "Uninvited Dreams" ist so sauber und professionell abgemischt, dass sich so manche Band von Weltruhm mehr als eine gewaltige Scheibe davon abschneiden kann. Fazit: Klasse Musiker mit einem klasse Sound. Diese Hausaufgaben haben eine glatte 'Eins' zum Ergebnis. Gleichzeitig treten Osada Vida den Beweis an, dass es in Polen eine verdammt starke Musikszene gibt, die viel mehr Beachtung über die Landesgrenzen hinaus verdient.
Line-up:
Lukasz Lisiak (bass, vocals) Bartek Bereska (guitars) Adam Podzimski (drums & percussions) Rafal 'r6' Paluszek (keyboards)
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