Outshine / Prelude To Descent
Prelude To Descent Spielzeit: 43:31
Medium: CD
Label: Dead Tree Music, 2013
Stil: Gothic Metal

Review vom 29.07.2013


Jürgen B. Volkmar
Outshine, die schwedischen Gothic-Metaller, die bereits ihre sechste Tournee durch die USA absolviert haben, waren auch bei ihrem musikalischen CD-Output nicht gerade inaktiv. "Prelude To Descent", ihr aktueller Longplayer, liegt in der CD-Schublade und setzt einiges an dunklen Gothic-Klängen frei. Im Vergleich zu den ersten beiden Alben geht der Gesamteindruck mehr in die dunkle und härtere Ecke, wie bereits zu Anfang ihrer Karriere. Der Produzent ist wieder Svein Jensen, der bereits "Until We Are Dead" in die richtige Spur brachte. Unterstützung hatte er dabei von Göran Finnberg, der schon mit Größen wie Meshuggah, The Haunted und Opeth arbeitete und auf dieser Scheibe für das Mastering zuständig war.
Outshine haben schon in ihrer Vergangenheit gezeigt, dass sie die Technik beherrschen, eingängige Songs zu schreiben, die in ihrem Mix aus Melodic Metal und Gothic genau das richtige Quantum Düsternis besitzen, um sich von der Menge an gleichartigen Veröffentlichungen deutlich zu unterscheiden. Allerdings bedienen sich die Göteborger auch bei anderen Stilrichtungen, wenn man die Geschwindigkeit nach dem Intro bewerten sollte - denn da stimmt eine Ladung Thrash-Shouts eine vermeintlich andere Richtung an. Dass dem aber nicht so ist, zeigen die nachfolgenden Gothic-Einflüsse klar und deutlich, daher stellt sich der Zugang für den Hörer sofort ein.
Bei "In You I Met Me" öffnet sich das Tor der Düsternis und auch das als Single ausgekoppelte "I Was Nothing" etabliert sich sofort im Gedächtnis. Hinzu kommt noch der Ohrwurm "Addiction", der einen derart intensiv wirkenden Chorus beinhaltet, dass die Repeat-Taste nicht nur einmal betätigt wird. "Falling" kann neben so einem potenziellen Hit eigentlich nur verlieren, behält aber trotzdem seinen eigenen dunklen Charme. Die Arrangements sind in der Gesamtbetrachtung als volumig zu bezeichnen, "I Still Won't Leave" kann hier als gefällige Nummer überzeugen.
Riffs und Refrains sind jedenfalls keine Mangelware auf dem leicht auf den kommerziellen Erfolg schielenden Album, was allerdings nicht unbedingt von Nachteil ist. Die Keyboard-Liebhaber werden jedenfalls in jeder Beziehung bedient, auch wenn der Kitschfaktor manchmal etwas zu hoch gefahren wird.
An "My Definition" im letzten Drittel des Albums werden sich allerdings die Geister scheiden, denn die Song-Strickmuster, wie auch bei "You Do Bad Things To Feel Alive", sind absichtlich etwas kontrastierend. Positiv ist auf jeden Fall, dass der Sänger nicht zwischen Schreien und Klargesang hin und her pendelt, sondern dem Genre verbunden bleibt.
Outshine haben mit "Prelude To Descent" einen würdigen Nachfolger eingespielt, der zwar nicht mit jeder Nummer einen Hit im Kasten hat, aber ungeachtet dessen ein in sich geschlossenes Album mit Wiedererkennungswert ist.
7 von 10 RockTimes-Uhren
Line-up:
Jimmy Norberg (guitar)
Erlend Jegstad (vocals)
Fredrik Kretz (drums)
Per Stenbeck (bass)
Tracklist
01:Prelude To Descent II
02:Working Class
03:Addiction
04:Here Now
05:In You I Met Me (Caroline)
06:I Was Nothing
07:Falling
08:I Still Won't Leave
09:My Definition
10:You Do Bad Things To Feel Alive
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