Outsmarted / The Amoral Ranger
The Amoral Ranger Spielzeit: 40:39
Medium: CD
Label: Deity Down Records, 2010
Stil: Melodic Hardcore

Review vom 19.10.2010


Jens Groh
Melodic Hardcore… Aha, jetzt hab ich wieder was dazu gelernt. Ehrlich gesagt geht mir dieses ganze 'Wir geben unserer Musikrichtung mal einen neuen Namen' so richtig auf die Eier!!! Basta!!!
Verdammt, früher hat man das ganze Hardcore genannt und wenn sich dennoch ein melodischer Part mit auf die Scheibe eingeschlichen hatte, ist trotzdem keiner in Tränen ausgebrochen!
Manchmal überkommt mich das Gefühl, dass der Zusatz 'Melodic' fast schon wie eine Entschuldigung benutzt wird, ähnlich wie beim Melodic Death Metal. Himmel noch mal, entweder es ist das, was man will oder einfach nicht, aber dieses ganze 'Spritz mich voll, aber mach mich nicht nass'-Gejammer… da könnt ich mir die letzten Haare ausreißen!
Hardcore, also was für die ganz harten, oder doch nicht?
Das, was die Linzer uns hier vor die Futterluke ballern wollen ist schon nicht verkehrt gemachter Hardcore neueren Datums, also weniger Aggro und Geboller à la Sick Of It All oder Agnostic Front sondern mehr nach dem im Moment eher angesagten Stil, wie ihn Bands für die 'Wir kämmen uns die Haare mit drei Tonnen Gel von hinten nach vorne'-Fraktion auftischen.
Leider sind Bands wie die Österreicher Stangenware: auf instrumentaler Ebene handwerklich gut, aber es fehlt die eigene Identität. Auch Sänger Oliver bietet nur das, was circa 95% aller Sänger in dieser Musikrichtung bieten, nämlich austauschbares Geschrei.
Und wirkliche Hits (auch wenn "Vampires" schon mal veröffentlicht wurde und demnach schon bekannter ist) wollen sich auch nicht einfinden. Tja, zum großen Überflieger reicht es leider noch nicht.
Auch die Kompositionen, alles im Mittelmaß, weder richtig schlecht noch richtig gut, auch hier alles recht austauschbar.
Und eines von beiden sollte es schon sein, um aus dem Heer der gleichgeschalteten Breakdown-Mucker herauszustechen. Mir ist auch nach dem zehnten Hören der Scheibe nichts hängen geblieben.
Schade, live macht die Chose vielleicht noch Laune aber in den vier Wänden will keine Stimmung aufkommen!!!
Gut, dann fragen wir mal so: Wer oder besser warum sollte man also diesem Silberling ein neues Zuhause geben??? Fans von besagtem 'Frisuren Core', die auch noch genug Asche vom Taschengeld übrig haben, können hier gerne zuschlagen, der Rest sollte Bands, die eigenständiger sind, die Knete in den Allerwertesten stecken! Oder die ollen Vorväter dieses Musikgenres antesten.
Line-up:
Oliver (vocals, shouts)
Clemens (guitar)
Marcus (guitar)
Alex (drums, vocals)
Christoph (bass, vocals)
Tracklist
01:My Heelturn
02:Of Takers & Givers
03:Lamer Than Lame
04:No Stanger To Danger
05:The Doctor Is In
06:Sex Degrees
07:Mothballs
08:A Kissing Disease
09:Death Cup
10:The Fall Of Black Jack Mulligan
11:Antirocker
12:Vampires
13:Dandylicious
Externe Links: