Eine Mischung aus Metal der 70er und 80er Jahre wird da versprochen, aus Black Sabbath, Dio, Judas Priest, Accept, Iron Maiden, Queensryche, gemixt mit eigenem Sound. Und ihr Ziel: »To paganize the world!».
Große Worte von den fünf Norwegern - alle Achtung!
Von ihren Demos aus den Jahren 2003 ("Fire In Ice") und 2005 ("Paganize") haben sie ein paar Songs ausgewählt und mit anderen, neuen Titeln, eine zehn-Titel-CD erstellt.
Los geht's mit "The Hour" und es klingt tatsächlich wie die frühen Accept. Harte Gitarren, 'durchgestampftes' Schlagzeug; das hört sich gut an, ein klasse Gitarrensolo kurz vor Schluß. Was an dem Titel stört, ist der Gesang. Tja, wie klingt das? Auf jeden Fall ist es oftmals an der Hörschmerzgrenze. Da wird nämlich hoch geschrien, so knapp vorm Überschlag. Der Versuch, es Iron Maiden gleich zu tun, scheitert kläglich. Auch beim zweiten Hören wird es nicht anders und ich werde das Gefühl nicht los, mich in den fünf Minuten in einer Endlosschleife zu befinden: da wird einfach alles wiederholt, wenig Abwechslung.
"Conscience" würde ich Judas Priest zuordnen und es gibt Abwechslung im Rhythmus und Tempo (!!). Wieder ein feines Solo der Gitarren, aber auch wieder dieser Gesang. Dabei ist die Musik wirklich ganz ordentlich; harte Riffs, ganz unterschiedlich gespielt. Ebenso das Schlagzeug, das sich hier sehr experimentierfreudig zeigt.
Sehr 'kräftig' geht es weiter, die Gitarren dominieren, aber auch der Bass darf des Öfteren in den Vordergrund und er braucht sich wahrlich nicht zu verstecken. "Dark" heißt die gut strukturierte Nummer. Schnelle, harte Passagen, wechseln mit langsamen, melodischen Prog Metal-Passagen, schöne Breaks - eine Mischung aus Black Sabbath und Iron Maiden. Hier sind die fünf Minuten Spielzeit leider viel zu schnell vorbei.
Langsam erwachende, lauter werdende Gitarren, eine Melodie schaffend, dann härter werdend, dunkler Gesang (diese Stimmlage passt viel besser), die Gitarren spielen melodiös in den Refrain hinein. Es gibt sehr schöne Schlagzeugeinsätze, die so einen passenden Bruch schaffen und "Hollow" wird leiser, um übergangslos in eine, den fünften Track beginnende, Bassmelodie mit anschließendem Gitarrengemetzel zu gleiten.
Es wird nicht lange gefackelt, hier toben sich die Gitarren aus, rasend schnell wird "Turn Of The Tide" gespielt. Melodischer Refrain fast zum Mitsingen, leicht hymnischer Anklang, Bass schließt ab.
In Maiden/Priest-Manier läuft "The Wraith", (eine Nummer, der 2005er Demo) ab. Ganz langsam beginnend, wird das Stück mit ruhiger Stimme 'eingesungen'. Es folgen sich aufbäumende Gitarren und alle Trommeln und Becken des Schlagzeuges werden stark strapaziert. Ein feines Gitarrensolo genau an der richtigen Stelle, ständige Rhythmus- und Tempo-Wechsel - den Titel sollte man sich auch merken.
Fast gleicher Gitarrenbeginn, ein sich einprägender, wiederholender Rhythmus durch die Gitarristen, unterbrochen von Strophen, in denen auch kleine Gitarrenausflüge stattfinden und der Name des Titels, "Divinity In Vain", lange 'ausgeschrien' wird. Die Gitarren überzeugen erneut mit ihren Solospielen. Ein flotter Titel, auch gesanglich in den Strophen an Black Sabbath (mit dem Ozzy) erinnernd, in dem nicht viel Spielraum für Experimente zu sein scheint.
Kurzes, flirrendes Gitarrenspiel zu Beginn, die Gitarren übernehmen das Zepter, nur kurz unterbrochen vom Refrain. Ein schön langes, und gekonntes Solo mit Schlagzeugbegleitung beendet schließlich "Blind Eyes". Auch die vorletzte Nummer ist ein kraftvoller Titel, der wieder so einen leichten 'Hymnentouch' hat ("Mary King's Close"), sich in und mit einem Gitarrensolo steigert und mit richtig schön 'hackendem' Gitarren- und Baßspiel endet. Der letzte Track stammt von der 2003er Demo. "Unfolded" ist eine ' Iron Maiden-Geschichte'. Knackige Gitarrenriffs zu einer sich langsam steigernden Melodieführung. Klasse Gitarrensolo in der 'Geschichte'- überhaupt ist der Song von den Gitarren dominiert. Nach fünf Minuten hören Paganize auf zu spielen (der Titel ist tatsächlich zu Ende)... und die CD läuft ungebremst ohne Ton weiter. Das heißt, die tatsächliche Spielzeit liegt bei etwa 40 Minuten, der Rest ist aufgefüllt.
Fazit: Abgesehen vom Gesang der beiden ersten Titel lässt sich die CD 'ertragen'. Musikalisch ist das Niveau ganz ordentlich, manchmal fehlt es mir aber bei der Umsetzung der Titel an etwas mehr Phantasie.
Line-up:
Geir Helge Fredheim (vocals)
Thomas Rokne (guitar)
Stian Mausethagen (guitar)
Trym (drums)
Thor Selveit (bass)
Tracklist |
01:The Hour
02:Conscience
03:Dark
04:Hollow
05:Turn Of The Tide
06:The Wraith
07:Divinity In Vain
08:Blind Eyes
09:Mary King's Close
10:Unfolded
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