Pater Nembrot sind: Italiener, Rocker, Wirrköpfe und im Endeffekt ziemlich 'bescheuert'. Sie konsumieren scheinbar den lieben langen Tag Musik von Jimi Hendrix bis Kyuss, über Soft Machine bis hin zu den Smashing Pumpkins (um mal nur wenige zu nennen). Sie sind introvertiert, psychedelisch und sonderbar. UND sie singen in ihrer Landessprache. Und wisst ihr was! Das macht die Band ganz furchtbar großartig.
Allein schon das Cover ihrer neuesten CD "Mandria" spricht Bände. Drei Männer, die in einem scheinbar riesigen Seerosen-Haufen (oder was soll das bitte sein) versinken und dabei von einem herrlichen in den Augen schmerzenden Rot-Grün-Kontrast untermalt werden. Wenn das mal nicht bezeichnend ist.
Musikalisch bieten uns Pater Nembrot, wie schon angedeutet, einen ziemlichen wilden Mix aus unterschiedlichsten Stilen, aber alles auf der Basis von Stoner Rock. Das eint sie zumindest schon mal in gewisser Weise mit ihren Label-Kollegen OJM. Dennoch sind Pater Nembrot ein wenig einzigartiger (und wesentlich unbekannter). So passiert es häufiger, dass man sich gerade noch bei einer flott rockenden Nummer wähnt, um dann im nächsten Moment von einer vollen 10-Minuten-Psychedelic-Attacke erwischt zu werden (Titelsong!). Von den gelegentlich auftauchenden Synthie-Spielereien, Akustikpassagen und Feedback-Gedröhne wollen wir erst gar nicht reden.
Das Einzige was (fast) immer gleich bleibt, sind der enorm dreckig klingende Gitarren-Sound und die leider etwas unvariablen Vocals. Hier sind dann auch die einzigen Kritikpunkte der Scheibe anzusetzen. Die Stimme von Sänger Filipo ist in der Tat mehr als gewöhnungsbedürftig, da können auch die sehr exotisch wirkenden, italienischen Texte nicht mehr helfen. Hat man sie einmal drin, will man sie nicht mehr missen, aber das dauert halt seine Zeit. Zeit, die nicht jeder investieren will. Und das führt auch gleich zum nächsten Punkt. Trotz der Klasse der Scheibe wird sie nicht viele Leute ansprechen.
Das ist zwar weniger ein Kritikpunkt denn schade, kann man aber auch nicht ändern. Jeder, den die Stil-Offenheit der Band nicht abschreckt, wird mit einem Gesamtkunstwerk wie es im Buche steht belohnt. Der MySpace-Link der Band gibt leider nicht die allerbesten Song-Beispiele wieder, aber man kann sich zumindest schon mal die Vocals anhören. Wen die nicht abschrecken, besorgt sich auf der Stelle diese Scheibe!
Line-up:
Filipo Leonardi (vocals, guitars, synths)
Ciulio Casoni (drums)
Ciacomo Faedi (bass)
Tracklist |
01:Collirio D'Oltremare
02:E' Permesso
03:Povero Diavolo
04:Mandria
05:Il Ponte Dei Frati
06:Due Punti per Una Linea
07:F.T.
08:Infrarosse Pt. I Eterna
09:Infrarosse Pt. II Chirlante
10:Infrarosse Pt. III Brillanda
11:Reverberation
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