Patgirl / Tribute To Satchvai
Tribute To Satchvai Spielzeit: 52:56
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2007
Stil: Instrumental Rock Guitar

Review vom 10.07.2007


Ilka Heiser
Ist das die beste Leadgitarristin von Deutschland?

Eine Lady, eine Lead-Gitarre und diverse Amps,
und das in einer von Männern dominierten Gitarrenwelt!
Eine Lady, die mit einer atemberaubenden Spieltechnik über die Saiten flitzt, wie ein Irrrwisch.
Eine Lady, die sich sowohl im Rock, im Jazz, als auch im Blues wohlfühlt.
Eine Lady, die live schon mal zwei Stunden lang ihrem Publikum die volle Powerguitars-Breitseite im Stile von Robben Ford, Rory Gallagher oder Gary Moore präsentiert und dabei stimmlich (im Gegensatz zum vorliegenden, rein instrumentalen Album) genannten Herren sehr sehr nahe kommt (zu hören auf ihrer Homepage).
Eine Lady, die Joe Satriani, Larry Carlton und Steve Vai covert und ihnen technisch in nichts nachsteht -
das alles ist Patgirl.
"Tribute To Satchvai" - so nennt sich ihre Scheibe, die mir vorliegt.
Was assoziiert man mit dem Begriff: 'Satchvai'? Na logo: Satriani und Vai, das liegt ja schließlich auch nahe. Dem Hörer erwarten also Cover-Songs der beiden Protagonisten, von deren Spiel die Dame bereits in jungen Jahren geprägt wurde. Aber auch Wishbone Ash und Michael Schenker stehen in ihrer Vita.
Patgirl gibt acht Stücke von Joe Satriani und vier von Steve Vai zum Besten und das mit einer Virtuosität, dass einem schon nach den ersten Klängen Gänsehaut überkommt und unweigerlich die Kinnlade runterklappt.
Natürlich versucht sie dabei die Qualität der Originale zu erreichen - oder aber sogar noch zu übertreffen. Ob das möglich ist? Why not - würde ich sagen, denn technisch ist die Frau absolut perfekt. Aber das kommt nicht von ungefähr, übt sie doch tagtäglich hart über mehrere Stunden, um an ihrer Spieltechnik zu feilen, denn sie ist ehrgeizig und hat sich ein hohes Ziel gesteckt: Ihr Vorbild ist niemand Geringeres als die Amerikanerin Jennifer Batten, die weltweit zu den besten E-Gitarrenspielern gehört und somit eine weibliche Ausnahme in dieser Männerdomäne ist.
Nun, die zwölf Songs sind jedenfalls spieltechnisch über alle Zweifel erhaben und auch die Auswahl der Stücke ist hervorragend gelungen, zeigt sie doch die stilistische Bandbreite der Gitarristin.
Außerdem wird nicht einfach nur wild darauf losgegniedelt um zu beweisen, wie perfekt man ist, hier überwiegt absolut das gefühlvolle Spiel.
Ich bin schwer begeistert und hoffe, dass sich Patgirl in der Gitarren(Männer)welt tatsächlich durchsetzen kann. Verdient hat sie es auf jeden Fall. Und vielleicht schafft sie es ja ebenfalls, so wie ihr Vorbild Jennifer, eine Lead-Gitarristin ersten Ranges, mindestens in good ol' Germany, zu werden. Sie ist auf dem besten Weg dorthin.
»Heute wird cooler als früher vermarktet. Und am coolsten vermarktet man Mist…« - es ist zu wünschen, dass sich das endlich mal ändert und Qualität Vorrang vor Quantität bzw. Mist hat!
Tracklist
01:Summer Song (Joe Satriani) (5:13)
02:You Saved My life (Joe Satriani) (5:36)
03:Satch Boogie (Joe Satriani) (3:21)
04:Starry Night (Joe Satriani) (4:04)
05:Hand On Heart (Steve Vai) (5:33)
06:Train Of Angels (Joe Satriani) (4:06)
07:If I Could Fly (Joe Satriani) 5:17
08:The Crying Machine ( Steve Vai) (4.45)
09:Crush Of Love (Joe Satriani) (4:16)
10:Blood And Glory (Steve Vai) (4:44)
11:Love Thing ( Joe Satriani ) (4.02)
12:Liberty (Steve Vai) (2:04)
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