Persuader / The Hunter
The Hunter
Schon seit Ende der Neunziger treiben die Schweden Persuader im metallischen Untergrund ihr Unwesen. Obwohl die beiden bisherigen CDs von der Presse mit sehr guten Kritiken bedacht wurden, ist die Formation leider von den Fans eher unbeachtet geblieben, was sich vor einigen Monaten aber etwas geändert hat. Durch die Zusammenarbeit von Sänger Jens Carlsson und Gitarrist Emil Norberg mit dem ehemaligen Blind Guardian-Drummer Thomen Stauch an dessen Projekt Savage Circus tauchte der Name Persuader nun häufiger im hiesigen Blätterwald auf. Es bleibt abzuwarten, wie weit sich die momentane Aufmerksamkeit auf die Verkaufszahlen des neuen Albums "When Eden Burns" auswirkt, das im März 2006 erscheinen soll.
Als kleinen Vorgeschmack veröffentlicht ihr 'Label Dockyard 1' jetzt noch einmal das Debut "The Hunter", das bereits im Jahre 2000 auf dem Label 'Loud`nīProud' leider nur in Frankreich erschien. Ein Re-Release das durchaus Sinn macht, denn es wäre eine echte Schande, dieses Teil der großen Masse vorzuenthalten. Ich bin mir sicher, dass der druckvolle Power Metal der Skandinavier eine Menge Freunde finden wird.
Die Vier gehen mit sehr viel Elan und total unbekümmert zu Werke und versuchen gar nicht erst, ihre Einflüsse zu verbergen. Diese liegen ganz offensichtlich bei den alten Blind Guardian, denn sie orientieren sich bei Songs wie "Cursed", "Escape", "And Then There Was Light" oder "Heart And Steel" unüberhörbar an deren ersten Alben "Battallions Of Fear" und "Follow The Blind". Auf Grund der Tatsache dass die Burschen zum Zeitpunkt der Aufnahme noch sehr jung waren, kann man es ihnen einfach nicht übel nehmen, dass sie versuchen ihren Idolen nachzueifern. Sonst müsste auch so manch anderer Band (unter anderem auch aus Skandinavien), die mit der gleichen Masche große Erfolge feiert, daraus ein Strick gedreht werden. Ich will ja keine Namen nennen.
Zudem hatten Blind Guardian zu Beginn ihrer Karriere auch sehr unter dem Vorwurf zu leiden, eine Helloween-Kopie zu sein.
Auf jeden Fall machen Persuader die vielleicht fehlende Innovation durch ihre enorme Spielfreude wieder wett. Auch handwerklich ist alles im grünen Bereich und an der Produktion gibtīs ebenfalls nichts zu meckern.
Als Bonus sind noch zwei Songs des "Visions And Dreams"-Demos von 1998 enthalten. Was will man also mehr?
Fans von Blind Guardian und Savage Circus kann ich diese extrem unterhaltsame und kurzweilige Scheibe nur wärmstens ans Herz legen. Ich freue mich jedenfalls schon auf das nächste Album.


Spielzeit: 55:00, Medium: CD, Dockyard 1, 2005
1:Fire At Will 2:s You Wish 3:Cursed 4:The The Hunter 5:Secrets 6:Escape 7:And There Was Light 8:Heart And Steel 9:My Life For You 10:Escape (Demo Version) 11:Cursed (Demo Version)
Stefan Gebauer, 22.10.2005