Einige mögen sich noch an die Flying Burrito Brothers, Pioniere des Country Rock, erinnern. In einer der zahlreichen Besetzungen tauchte eines Tages ein den Sound fortan prägendes neues Mitglied auf: John Beland.
Darüber hinaus machte er sich einen Namen durch die Zusammenarbeit mit Künstlern wie The Bellamy Brothers, Dolly Parton, Garth Brooks, Linda Ronstadt und vielen anderen.
Und nun das hier.
PG Stølen und Frank R. Fjellvang sind zwei Musiker aus Norwegen, die seit 1986 zusammen musizieren. Nun hat sich John Beland ihrer als Produzent angenommen, und natürlich spielt er hier auch mit.
Der Sound erinnert natürlich an die Burritos, und zwar an die Zeit um 1990, als sie mit Beland das Album "Back To The Sweethearts Of The Rodeo" aufnahmen. Das heisst, es ist keine reine Country-Musik geworden, sondern hat vornehmlich Singer/Songwriter-Ausrichtung mit einem dezent rockigen Westcoast-Flair. Aufgenommen haben die Künstler hauptsächlich in Norwegen, aber auch teilweise in Texas.
Die Musiker haben ein hohes Niveau, das klingt sehr professionell, die beiden Norweger an Gitarren und Gesang sind für sich allein bereits eine Bank! Bis auf zwei Titel von Stølen hat Fjellvang alle übrigen Tracks geschrieben, und das sind alles unglaublich warme und harmonische, vorwiegend im akustischen Ambiente gehaltene Kompositionen, etwas für's Herz.
Sicher hat Beland als Produzent noch sein Quäntchen Einfluss dazugepackt, so dass hier eine fruchtbare Allianz entstanden ist, mit dem Ergebnis leidenschaftlich vorgetragener Musik. Stølen verfügt dazu über eine passende Stimme, die leicht melancholisch und mit dezent rauchigem Timbre die Geschichten vorträgt.
Einige für mich störende Momente gibt es allerdings auch, so gefallen mir die Keyboards und das Saxofon auf "Royal Bengal Indian" so gar nicht, ich halte beides für deplatziert, so dass dieses ein Stück ist, welches man gern hätte weglassen können. Doch auch andere interessante Dinge werden benutzt, so z.B. die klackernde Country-Gitarre, wie man sie von Carl Perkins auf früheren Aufnahmen von Johnny Cash kennt, auf "Up North Of Norway", dazu ein wenig "Ghost Riders In The Sky"-Atmosphäre. Nun gut, hier wird auch das Leben in der Wildnis im nördlichen Norwegen beschrieben, unterwegs mit Pferd und Wagen, ein echter norwegischer Cowboy-Song!
Leichtes Calypso-Flair und auch texanische 'Outlaw-Elemente' kommen in "Queen Of The Floor" vor.
Hymnisch beginnt sinnigerweise der Titel "Hymn", mit Keyboards und marschmäßigen Drums und dazu eine angedeutete harte Gitarre, bis man plötzlich glaubt, Metallica mit "Nothing Else Matters" vor sich zu haben! "Sound Of The Bell" ist ein feiner Country-Rocker, einer meiner Lieblingstitel mit dieser feinen pedal steel!
Insgesamt keine packende, keine vordergründig lautmalerische Musik, dafür aber wohltuend und sehr harmonisch.
Well done, Mr. Beland!
Line-up:
PG Stølen (vocals, acoustic guitar)
Frank R. Fjellvang (vocals, electric guitar)
John Beland (guitars, mandolin, keyboards)
Jody Cameron (pedal steel guitar)
Larry Klimas (sax - #6)
Bruce Rasmussen (drums)
additional musicians:
The John Beland "A Team" Section
Tracklist |
01:Chasing The Wind
02:Dig A Deep Hole
03:I Know Everything
04:Living On Dreams
05:Sam
06:Royal Bengal Indian
07:Train to Voss
08:Up North Of Norway
09:Queen Of The Floor
10:Hymn
11:Sound Of The Bell
12:Mama
13:God Change The End
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Externe Links:
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