Pilomotor / Imaginary Friend
Imaginary Friend Spielzeit: 56:33
Medium: CD
Label: Sonic Revolution, 2013
Stil: Rock Pop

Review vom 05.11.2013


Mike Kempf
Die Schweizer Band Pilomoter haben sich nach gut zwei Jahren Pause vom schwedischen Produzenten Andreas Ahlenius in die PUK-Studios Dänemarks begleiten lassen, um ihre neue Platte "Imaginary Friend" einzuspielen. Diese beinhaltet respektable vierzehn Songs, die sie in einer knappen Stunde verpackt haben und mir nun vorliegt.
Der Silberling startet mit "1", einem knapp einminütigen Intro, das nahtlos in "Surrender" übergleitet. Ich sag nur: U2 lässt schön grüßen. Doch das soll der Leser bitte als Kompliment verstehen. Auch das folgende "Come Alive" erinnert rein instrumental stark an die irischen Erfolgsrocker. Nur Nino Browns Stimmbänder lassen sich nicht mit denen von Bono vergleichen, was ich wiederum gut finde, denn ich will ja keine CD einer U2-Coverband checken.
Das würde auf Dauer sowieso nicht gehen, denn die Alpen-Band hat ihr Songmaterial komplett selbst entworfen und insgesamt betrachtet recht variabel gestaltet. Wobei Track Nummer sechs "Submarine" auffällig an Supertramp erinnert und auch von der Qualität der in den Siebzigern/Achtzigern sehr erfolgreichen Pop Rock-Band kaum nachsteht. Mit "Keeps On Raining" haben sie einen richtigen Ohrwurm kreiert, der sich beim Konsumenten - so wie auch bei mir geschehen - umgehend ins Langzeitgedächtnis einfräsen kann. Das Teil ist absolut Mainstream und kann die Bandkasse der 'Bergkapelle' gut füllen. Falls an einer Singleauskopplung gedacht ist, steht "Keeps On Raining" neben "Come Alive" ganz weit vorne für eine Empfehlung meinerseits.
Mit "Everything" und dem Finalsong "The Palace" haben sie auch zwei glänzend gut aufgelegte Balladen in ihrem Repertoire und unterstreichen abermals, dass sie trotz ihres gut erkennbaren musikalischen Rock-Leitfadens immer wieder versuchen, ihre Lieder mit 'Gewürzen' aus den Musikrichtungen von reichlich Pop und etwas Blues zu garnieren. Sollte das ihr Plan gewesen sein, betrachte ich die Umsetzung des Vorhabens als gelungen.
Obwohl ich nicht so auf poppige Einflüsse stehe, gefällt mir "Imaginary Friend", aufgrund seines sehr bodenständigen Rocks, richtig gut. Auf den Punkt gebracht, ist Pilomoter nach der mehrjährigen Pause ein tolles Album gelungen. Die Tonkonserve eckt in keiner Weise irgendwo an, läuft von Grund auf leicht verdaulich durch meine Sinnesorgane und zeigt keinerlei negative Nebenwirkungen. Deshalb bewerte ich die Tonkonserve mit einem 'gut', was mit einer Kaufempfehlung gleichzusetzen ist.
Line-up:
Guido Schilliger (vocals, piano, guitar)
Nino Brown (guitar, vocals)
Adi Müller (bass)
Beni Stöckli (drums)
Tracklist
01:1 (0:50)
02:Surrender (4:09)
03:Come Alive (3:56)
04:Somehow Great (4:29)
05:On And On And On (5:04)
06:Submarine (4:23)
07:Night Train (4:12)
08:I Was Afraid (4:02)
09:Eileen (3:09)
10:Keeps On Raining (4:28)
11:Everything (4:17)
12:Chemicals (4:15)
13:Nothing Lost (4:53)
14:The Palace (4:26)
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