Nach ihrer Auflösung im Jahre 1992 beschlossen die Pixies 2004 ihre Reunion und starteten daraufhin eine frenetisch umjubelte, sehr erfolgreiche und ausverkaufte Welttournee. Station machten sie in den USA (Coachella, Lowel, New Orleans), Japan (Fuji Rock), England (Move Festival), Schottland (T In The Park), Frankreich (Belfort) sowie Deutschland (Highfield Festival am Stausee Hohenfelden) und füllten dabei riesige Hallen und Stadien.
Dabei bot es sich natürlich geradezu an, dieses tolle Ereignis festzuhalten und auf einer DVD zu präsentieren.

Aber warum 'Reunion Tour?'
Blenden wir ein paar Jahre zurück: 1986 hatte ein gewisser Charles Thompson (der sich später in Black Francis umbenannte) aus Long Beach, Kalifornien, die glorreiche Idee eine Band zu gründen, obwohl sich seine musikalischen Kenntnisse an der Gitarre lediglich auf ein paar Garagen-Versuche beschränkten. Gemeinsam mit seinem College-Freund Joey Santiago suchten sie per Anzeige nach einer geeigneten Bassistin sowie einem Drummer. Voraussetzung für deren Aufnahme in der Band war, dass sie Peter, Paul & Mary (eine der erfolgreichsten Folk-Gruppen der 1960er Jahre) sowie Hüsker Dü (eine der einflussreichsten Punkbands in Minneapolis) mögen. Kim Deal war die Einzige, die sich daraufhin meldete. Sie brachte gleich noch Dave Lovering mit und die Pixies (der Name war ein Einfall von Joey) waren endlich komplett.

Mit einer Mischung aus Surfriffs, Hardcore-Pop, Punk, ungestümen Rock und mystischer Melancholie - die Songs reflektierten Wut und Enttäuschung - zogen sie aus, um die Musikwelt aufzumischen.
Beim englischen Label 'AD Records' konnten sie endlich im Oktober 1987 ihren ersten Plattenvertrag ergattern, ihr dort veröffentlichtes Demo erreichte auch sofort den ersten Platz der britischen Indie-Charts.
Der darauf folgende Longplayer "Surfer Rosa" (1988) wurde sogar zum Album des Jahres gekürt.
Der Sound war "kompromisslos, schnell, laut und schräg" (Zitat Melody Maker) und beeinflusste viele Alternative bzw. New Wave Bands. Auch Nirvana's Kurt Cobain gab unumwunden zu, ein großer Fan der Pixies zu sein und dass er einen Song wie "Smells Like Teen Spirit" ohne sie niemals hätte schreiben können.

Im Laufe der Jahre avancierte die Truppe zu einer DER Independent-Bands überhaupt, aber es kriselte immer mehr im Lager und nach einigen US-Konzerten wurde am 14. 01. 1993 die endgültige Trennung der Pixies bekannt gegeben. Ein Schlag für die Fans.
Jeder der Musiker kochte in der Folgezeit sein eigenes Süppchen, doch die Gerüchteküche wollte nicht verstummen.
Und wahrhaftig - am 02. 02. 2004 war es endlich so weit: In einer offiziellen Pressemitteilung wird die Wiedervereinigung der Pixies bekannt gegeben, die in einer Reunion-Tour ihren Höhepunkt finden wird. Sowohl Fans als auch Medien sind natürlich gleichermaßen begeistert und die Band macht sich sofort auf, um den Erdball musikalisch zu umkreisen.

Eine Dokumentation dieses Ereignisses wurde auf DVD festgehalten - und keine Frage - das Ergebnis lässt sich wirklich hören und sehen:

Zuerst einmal gibt es einen kompletten Mitschnitt des Open Air-Konzerts aus Belfort in Frankreich. Das sind 28 Songs, die die Band in Hochform zeigen. In ca. 82 Minuten wird ein Feuerwerk nach dem anderen abgeschossen und man kann sehen, wie die Massen in wahre Begeisterungsstürme ausbrechen. Ein Live-Konzert, wie man es sich besser nicht wünschen kann. Auch wenn der Rock'n'Roll Lifestyle an den Protagonisten diverse Spuren hinterlassen hat, verlernt haben sie nichts.
Der Opener "Bone Machine" wird als Zusammenschnitt aus verschiedenen Locations präsentiert. Dieser sowie die beiden anderen Klassiker "Where Is My Mind" und "Monkey Gone To Heaven" dürfen natürlich nicht fehlen und werden garantiert jeden Hardcore-Fan ausflippen lassen.
Bild und Tonqualität sind übrigens von sehr guter Qualität.

Auch das Bonusmaterial, Aufnahmen aus den verschiedenen Hallen bzw. Stadien dieser Tour, lässt mit 14 Songs keine Wünsche offen.
Da ist zum Beispiel "Here Comes Your Man" und "Where Is My Mind?" vom 'The Move Festival' in Manchester; "Crackity Jones", "Nimrods Son" und der "Holiday Song" werden aus Naeba (Japan) gezeigt, "Planet Of Sound" aus New Orleans usw.
Das Material gibt interessante Einblicke, zumal ja doch jedes Konzert sein eigenes Flair hat.
Interview-Sequenzen aus dem Dunstkreis der Pixies, der Smasher "Monkey Gone To Heaven", welcher aus verschiedenen Kameraperspektiven bestaunt werden kann (feine Sache übrigens) sowie ein Booklet, das mit Fotos, dem Tracklistening sowie diversen Erläuterungen bestückt ist, komplettieren das Silbertörtchen und machen das Teil, welches eine Gesamtlaufzeit von 121 Minuten hat, zu einem rundum gelungenen Sahnestück.
Ein absolutes MUSS für alle Pixies-Fans.

Technik:
Tonformat: DD 5.1 + L-PCM Stereo
Bildformat: 4:3 (NTSC)
Länder-Code: 2/3/4/5