Poeta Magica / Saga
Saga Spielzeit: 67:09
Medium: CD
Label: Westpark Music, 2013
Stil: Folk

Review vom 25.01.2014


Wolfgang Giese
Mir scheint, als würde ich eine Zeitreise antreten, denn die 1992 von Holger und Friederike Funke gegründete Band Poeta Magica hat sich offensichtlich ganz stark der Musik des Mittelalters verschrieben. So sieht man sie vielerorts auch über mittelalterliche Märkte tingeln. Diese aktuelle Platte ist zusammen mit der Sängerin Saga Björling aus Gotland entstanden.
So stellt die Musik letztlich eine Mischung aus mittelalterlichen Klängen, aus verschiedenen Teilen Europas als auch alleinigen Einflüssen der schwedischen oder/und skandinavischen Folklore allgemein dar. Wobei dieser Part den größten Anteil hat, denn die überwiegende Zahl an Kompositionen ist traditionell schwedischer Herkunft.
Saga Björling ist für mich durch ihre den Sound enorm prägende und faszinierende Stimme eindeutig das Aushängeschild der Band, das mir zum Beispiel bei "Du som har" in seiner packenden Klarheit und Reinheit wahre Schauer über den Rücken laufen lässt. Gerade zum Schluss des Songs, wenn die Stimme zu einem zusätzlichen Instrument zu wachsen scheint. Aber nicht nur dort, sondern durchgehend erhebt sich Saga Björling in höchste Tonlagen, kann aber auch in anderen Lagen ihr Können unter Beweis stellen. Hierbei erinnert sie auch an die typische Singweise des Joiks, dem Gesang der Samen.
Instrumentell betrachtet regiert die Nyckelharpa, die gleich durch mehrere Musiker klangbestimmend eingesetzt wird. So bleibt die Ausgestaltung doch recht limitiert, weil wenig Abwechslung stattfindet. Wir treffen sozusagen auf einen 'Wall of Sound' mit jeder Menge Drehleiern, für die man schon ein Ohr haben muss, erzeugen die Musiker damit doch mitunter recht kratzige und quietschige Töne. Nun denn, auf jeden Fall ist so der Sprung in die Vergangenheit sicherlich gelungen. Doch ein wenig mehr Abwechslung mit Flöte und/oder Geige wäre durchaus von Vorteil gewesen.
Doch, wer genau auf einen solchen Sound steht, dürfte in höchsten Tönen jubeln, wird hinsichtlich dessen Anspruchs mit Sicherheit aufs Beste bedient. Denn wenn man sich ganz einfach von dieser Atmosphäre treiben lässt, dann kann das schon dazu führen, dass man in dieser faszinierenden Welt des ungewöhnlichen Klanges verharrt. Innerhalb dessen gesellt sich im Übrigen noch ein wenig aus der klassischen Musik hinzu, denn Teile von "Grevelius Harpa" strahlen etwas von Barock aus. Objektiv gesehen halte ich die Musik für einen gelungenen Spagat der verwendeten Elemente - ob man dem nun zugeneigt ist oder nicht, bleibt subjektiv zu entscheiden.
Unbestritten dürften auch Kritiker positiv zur Stimme von Saga stehen. Ich jedenfalls würde diese auch gern einmal in rein schwedischem Umfeld erklingen hören.
Line-up:
Saga Björling (vocals)
Friederike Funke (dombak, udu, davul, chor, tenor-nyckelharpa)
Katja Hütte (Keltische Harfe, nyckelharpa, chor)
Holger Funke (nyckelharpa, alto-nyckelharpa, tenor-nyckelharpa, bass-nyckelharpa, säckpipa, bassmandola)
Jørgen Lang (guitar, low-whistle)
Boris Koller (nyckelharpa)
Tracklist
01:Du Som Har Mitt Hela Hjärta (5:24)
02:Näktergalen (4:33)
03:Adjö Farväl (6:30)
04:Grevelius Harpa (3:32)
05:Aelskog (5:24)
06:Uti Vår Hage (4:24)
07:Vårvindar Friska (5:31)
08:ACE-Senpolska (6.14)
09:Vårvindar Friska Polska (2:06)
10:Gotländsk Supvisa (2:39)
11:Flíckan Går På Golvet (1:59)
12:Klangväv (4:11)
13:Grevelius Polonaise (5:22)
14:Jag Minnes Dig (3:17)
15:Du Som Har [Cap'n Jack Sparrow Remix] (5:49)
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