Der Heyne-Verlag hat kürzlich ein Handbuch, vollgepackt mit Informationen zur Musik von The Police und Gordon Sumner alias Sting, herausgebracht. Chris Welch ist der Autor der kurzweiligen Lektüre, der sich in der Vergangenheit als Musikjournalist schon reichlich Lorbeeren verdiente und viele Bücher über die Rock- und Popmusik verfasste. Album für Album, Titel für Titel erfährt man alles Wissenswerte über die Songs, die Sting mit seiner Band sowie als Solokünstler produziert hat. Allerdings gab es die Ausgabe schon 1995. Nun wurde sie, nach der erfolgreichen Comeback-Tour des Trios (2007), mit einer Anmerkung zur Neuauflage von Uwe Schleifenbaum ergänzt und ist erst seit diesem Jahr für den deutschsprachigen Raum erhältlich.
Das Buch spannt den Bogen von "Outlandos d'Amour", das uns unter anderem Klassiker wie "Roxanne", "So Lonely" und "Next To You" bescherte, bis hin zu "Synchronicity", das als definitiv letztes 'echtes' Police-Album gilt und aus dem "Every Breath You Take" hervorging. Weiterhin werden Stings Soloalben eingehend behandelt und analysiert, inklusive des 1985er Werkes "The Dream Of The Blue Turtles", außerdem viele wichtige Soundtracks sowie des in der Kritik sehr unterschiedlich bewertete Lautenprojektes "Songs From The Labyrinth" aus dem Jahr 2006. Zunächst gibt es eine elfseitige Einleitung, in der eine kurze Biografie der jeweiligen Bandmitglieder erzählt wird. Für mein Empfinden hätte man hier durchaus etwas intensiver auf die einzelnen Musiker eingehen können. Trotzdem, man findet schnell ins damalige Geschehen und kann sich gut in die Zeit der Achtziger zurückversetzen. Der 16-seitige Fototeil ist interessant, fällt aber für meinen Geschmack, anhand der langjährigen Karrieren der Musiker, etwas mager aus.
Nach der Einleitung geht es in chronologischer Reihenfolge, Album für Album und Song für Song, weiter. Zuerst gibt es eine Beschreibung zum jeweiligen Album, um dann noch mal auf jeden Song einzeln näher einzugehen. So hat jeder Track seine eigene Geschichte und wirkt wie ein Akt in der Gesamtheit. Dieses Schema zieht sich vom ersten Police-Album bis zur letzten Sting-Platte durch. Zwar vereinfacht es das Lesen, da man anhand der Absätze nie den Faden verlieren kann, doch wird man kaum dem Lesefieber verfallen. Da helfen auch Zitate und Interviewauszüge, die dem Hardliner allerdings größtenteils bekannt sein müssten, recht wenig. Am gelungensten finde ich das Kapitel 'Tracks, die nicht auf Police-Alben zu finden sind'. Von Seite 50 bis 58 wird auf Songs eingegangen, die auf keinem Tonträger verewigt wurden, wie z.B. das allererste Stück "Fall Out", oder "Next To You-Live", zu dem Stewart Copeland erklärte: »Wir haben mit Liebesliedern kein Problem, solange er (Sting) sie richtig aggressiv rausbrüllt«. Alles in allem sind die 140 Seiten flugs durchgelesen und dienen in erster Linie den Rucksacktouristen, die sich auf Bahn-, Flug- oder Busreisen an dem handlichen Taschenbuch-Format erfreuen können. Liebhaber von tollen, großen, umfangreichen Einbänden werden hier nicht dem Kaufzwang erliegen. Das Handbuch endet mit einem Song-Register und weiteren Empfehlungen von Biografien bekannter Rockgrößen. Für den Police- und Sting-Neueinsteiger empfehlenswert, für den Kenner der britischen Rockmusiker eher weniger.
INHALT:
Einleitung
Anmerkung zur Neuauflage 2007
THE POLICE
Outlandos d'Amour
Regatta De Blanc
Zenyatta Mondatta
Ghost In The Maschine
Synchronicity
The Police Greatest Hits
Message In A Box
The Police Live!
STING
The Dream Of The Blue Turtles
Nothing Like The Sun
The Soul Cages
Ten Summoner's Tales
Demolition Man
Fields Of Gold - The Best Of Sting 1984-1994
Mercury Falling
The Very Best Of Sting & The Police
Brand New Day
…All This Time
Sacred Love
Nachlese 2007
The Police
Sting
Externe Links:
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