The Poodles / Metal Will Stand Tall
Metal Will Stand Tall Spielzeit: 43:25
Medium: CD
Label: AFM Records, 2007
Stil: Hard Rock

Review vom 27.02.2007


Jürgen B. Volkmar
In ihrer Heimat Schweden hat sich das Debütalbum "Metal Will Stand Tall" zum Edelmetallabräumer entwickelt. Nach dem Erfolg der mit Glamattitüde operierenden Bands wie Negative, LoveX und Hardcore Superstar, gibt es einen neuen Stern am kalten skandinavischen Himmel. The Poodles treten mit einer interessanten Mixtur aus Sleaze, Glam, Rock und Pop allerneuester Prägung an, um in den Kreis der arrivierten Vertretern dieser Genres einzutreten.
Das ist ihnen zweifelsohne gelungen. Hier handelt es sich um keine Ulk-Combo wie JBO, sondern um ernsthafte Aspiranten in der Neuinterpretation des Party-Metals. Damit dürfte diese Art von Rock am besten umschrieben sein. Frisch, vital und auf der Höhe der Zeit, präsentieren die Vier, deren Biografie aus Talisman, Lion's Share und Zan Clan-Aktivitäten besteht, knackige Ohrwürmer mit zahlreichen musikalischen Höhepunkten.
"Echoes From The Past", teilweise mit düsterer Soundlage, jedoch kraftvoll melodisch interpretiert, lässt bereits anfangs erahnen, welches Potential in dieser Formation schlummert. Natürlich ist auch der Eurovisionsbeitrag "Night Of Passion", der zwischenzeitlich Platinstatus erfahren hat, und "Metal Stand Up Tall" mit von der Partie. Diese wurden bereits in Schweden ausgekoppelt und standen hoch in den Charts. Auffällig ist, wie die Poodles eine musikalische Allianz der Geschmäcker verursachen können, die verschiedenartige Geschmacksrichtungen durch Gute-Laune-Rock vereinen kann. Im Titelsong hängt sogar, man glaubt es kaum, Discopüppi Tess von Alcazar am Mikroständer, um mit Fronter Jacob Samuel ein Duett zu schmettern.
Abwechslung ist angesagt, auch AOR-Jünger, denen "Rockstar" aufs Ohr geschrieben wurde, werden sich ebenso ergötzen wie die Melodic-Gemeinde, denen Kiss-Autor Holly Knight mit "Lie To Me" ein Ei ins Nest gelegt hat. Natürlich darf die obligatorische Ballade nicht fehlen, "Song For You", mit Chorussen unterlegt und der prägenden Stimme des Shouters zum Smasher veredelt.
Auch die Vergangenheit wird musikalisch bestens aufbereitet, der Ultravox Tanzbodenknaller "Dancing With Tears In My Eyes" wird in Rock gebadet und taucht absolut eigenständig in glänzender Optik, ausdrucksstark wieder auf. Die Konzentration auf das Wesentliche zeigt, wie bei gelungener Songstruktur durch einfallsreiche Arrangements, leicht angejahrtes Material wieder neu erschaffen werden kann. "Number One" holt nochmals den Rockhammer richtig raus. Ein Ritt durch die Rocklandschaft in Uptempo-Gangart. The Poodles verstehen es, die Stärken mit riffigen Gitarren im richtigen Kontext zu vereinen. Hier wird nicht geklopft, sondern gehämmert. Maßgerechte Kompositionen, die allesamt zu überzeugen wissen, werden modern auf höchstem Unterhaltungsfaktor präsentiert. Mit dieser Mucke kann das Einfahren neuer Fans eigentlich nur noch eine Frage der Zeit sein.
Line-up:
Jakob Samuel (vocals)
Pontus Norgren (guitar)
Pontus Egberg (bass)
Christian Lundquist (drums)
Tracklist
01:Echoes From The Past
02:Metal Will Stand Tall
03:Night Of Passion
04:Song For You
05:Shadows
06:Lie To Me
07:Rockstar
08:Dancing With Tears In My Eyes
09:Don't Give Up On Love
10:Number One
11:Kingdom Of Heaven
12:Crying
13:Night Of Passion (Radio Mix)
14:Echoes From The Past (Live From Sweden Rock 2006)
15:Song For You (Live From Sweden Rock 2006)
Externe Links: