Ted Horowitz, besser bekannt als Popa Chubby, hat wieder zugeschlagen. Diesmal gibt es neues Live-Material von dem Koloss aus der Bronx von New York. Zum einen auf einer Audio CD, zum anderen auf DVD. Aufgenommen wurde das Konzert im März 2004 in Frankreich, im Le Plan.
Die Aufmachung der Cover ist vom Design her identisch und beide sind im Digi-Pack verpackt. Auf der DVD sind noch ein paar zusätzliche Tracks, die auf der CD nicht konserviert wurden, und zwar die, die seine Frau Galea eingesungen hat sowie ca. 30 Minuten Bonus Material.
Am Schluss des Konzertes lässt Popa noch seine beiden Töchter Tipitina und Theodora singen, was auf der Audio CD auch nicht zu hören ist. Wahrscheinlich will er die beiden schon mal ans Musikgeschäft gewöhnen, frei nach dem Motto: früh übt sich, wer ein Meister werden will. Ich weiss nicht wie alt die beiden sind, aber lange können sie noch nicht aus den Windeln sein.
Die Bildqualität der DVD ist sehr gut. Auch der Schnitt ist gut gelungen. Die Bilder wurden nicht so zappelig zusammen geschnitten, wie das heute bei vielen Konzerten der 'angesagten' Bands im Stil der großen Musiksender der Fall ist. Der Sound ist, typisch Popa-like, rau und ungeschliffen was aber keines Falls negativ zu werten ist.
Popa Chubby groovt durch das ganze Konzert, flitzt über die Seiten seiner Gitarre, das ich mich immer wieder frage, wie er das mit diesen Wurstfingern macht. Es ist eine Freude ihm dabei zuzusehen. Sehr ausgewogen ist das Solospiel im Wechsel mit seinem Keyboarder Mike Lattrell, den Popa Das Wiesel an den Tasten nennt. Und recht hat er. Der Mann ist wirklich ein Meister an seinem Gerät. Ob am Piano oder an der Orgel, er verbreitet Feeling auf der Bühne. Seine Soli sind ausgewogen und treffen den Nerv.
Die beiden verstehen sich ganz offensichtlich hervorragend, denn Blicke genügen, um die Marschrichtung zu bestimmen. Das ist New York City Blues vom Feinsten. Die ganze Band wirkt wie eine Einheit: immer treffsicher auf den Punkt.
Die Titel 9-12 werden von seinem Bad Housewife Galea gesungen, die hier auch den Bass spielt. Ihre Stimme ist rauchig und passt gut zu den, teilweise, Country angehauchten Stücken. Alle Nummern stammen von ihrem Debutalbum "Diary Of A Bad Housewife", das seit ein paar Tagen zu haben ist. Einen Song davon gibt es übrigens auf Popa's HP zum downloaden als MP3 File. Sie macht auf der Bühne eine gute Figur. Allerdings ist ihr Bassspiel eher auf Standards beschränkt.
Danach geht es in gewohnter Besetzung weiter. Auch der alte, durch Jimi Hendrix bekannt gewordene Klassiker "Hey Joe" kommt wieder zu Ehren, ein Stück, das ich auch von Popa immer gerne höre. Sehr gelungen ist auch "Hallelujah", das im Original von Leonard Cohen stammt.
Die Extras gewähren uns einen Einblick in den Backstage Bereich der Band und lassen Mr. Horowitz in einem Interview zu Wort kommen. Leider fehlt in der mir vorliegenden Version der deutsche Untertitel. Dazu gibt's noch zwei Video Clips und ein Making of.
Der Mann, der von sich behauptet "Fuck you" in 27 Sprachen zu beherrschen, hat wieder eine DVD hingelegt, die nicht nur für seine Fans interessant sein dürfte. Mit dem Bonusmaterial ist diese Scheibe eine wirklich runde Sache geworden.
Technik: DSS5.1/Stereo2.0 - Bild:4:3
Spielzeit: 146 Min., Medium: DVD, Bluesweb, 2005
Tracks: 1:Concert:Intro 2:Un American blues 3:I can't see the light of day 4:Top ten reasons why I can't sleep at night 5:Young men 6:Life is a beatdown 7:Dirty lie 8:If the diesel don't get you then the jet fuel will 9:Come on in my kitchen 10:Can't let go 11:She's mean and evil 12:Queen shit 13:Backdoor man 14:Somebody let the devil out 15:Keep on the sunny side of life 16:Hey Joe 17:Hallelujah 18:Keep on the sunny side of life (With Tipitina & Theodora)
(Concert Total: 116 Min.)
Extras: Interview - Backstage, Video clip - "Top ten reasons why I can't sleep at night", Video clip - "Young man", The making of "Top ten reasons why I can't sleep at night", Credits - About Le Plan
(Bonus Total: 30 Min.)
Michael (Mike) Schröder, 06.04.2005
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