Der Herr Dietz von Heaven Shall Burn, bei denen er hauptamtlich als Gitarrist tätig ist, scheint in letzter Zeit etwas Langeweile zu haben bzw. den Produzenten in sich entdeckt zu haben. Denn die Debüt-CD der Bremer Jungs von Pride Shall Fall ist unter seinen Fittichen entstanden, genauso wie das Zweitwerk von Blackest Dawn.
Und eines muss der Neid dem Burschen lassen, seine Produktionen klingen wirklich richtig fett! Mir allerdings schon zu fett, man hat den Eindruck die Scheibe erschlägt einen und zwar nicht im positiven Sinne. Denn irgendwie bleibt für die Musik nicht wirklich Luft zum Atmen. Alles, und zwar jede Millisekunde, wirkt wie zugekleistert.
Aber das ist wohl ein modernes Phänomen, alles muss bis zum Exzess übertrieben werden.
Der Waschzettel spricht auch davon, dass auf "The Breach Of Atlas" nur einmal tief Luft geholt wird und zwar am Anfang. Stimmt, denn in der guten Dreiviertelstunde wird man regelrecht zugeballert.
Und leider läuft vieles nach Schema F ab. In jedem Stück gibt es den obligatorischen Breakdown und auch der Songaufbau scheint immer wieder derselbe zu sein. Wenn man nun aber die Klasse von Heaven Shall Burn oder Job For A Cowboy (wo sind eigentlich die ganzen kurzen, prägnanten Bandnamen hin???) oder den großen Wegbereitern Dying Fetus erreichen will, sollte es schon ein wenig mehr Eigenständigkeit sein. Irgendwie hab ich den Gedanken, die Band hat das große Handbuch für Death Core zwar verinnerlicht, aber wahrscheinlich nicht beachtet, dass im Klappentext stand, so soll das zwar klingen, aber es sollte nicht die persönliche Note fehlen. Deshalb klingt das Ganze auch nach handwerklich sauber gezocktem Death Core, aber leider ohne die nötige eigene Duftmarke.
Auch wenn besonders die Gitarren einiges können, äähm, wieso habt ihr eigentlich drei Axtmänner an Bord? Zuviel Maiden gehört? Wo war ich? Ach ja, die Gitarristen. Jene schaffen schon eine recht morbide Grundstimmung, allerdings ist - wie schon gesagt - alles so zugeballert, dass man die vertrackten Melodien nur schwer erkennt. Ansonsten ist diese Scheibe schon nicht schlecht, nur ist mir das alles 'too much'. Irgendwann ab dem zweiten, dritten Lied schaltet man einfach ab. Hier fehlt die Abwechslung. Man kann halt nur einmal mit voller Wucht den Kopp an die Wand hauen.
Deshalb kann ich nur sagen: Wer sich morgens schon Heaven Shall Burn oder Whitechapel reinzieht und zum Schlafengehen Bands wie Despised Icon mit ins Bett nimmt, kann auch hier getrost zuschlagen.
Ich höre mir lieber die neue Asphyx an, klingt für mich wesentlich brutaler und da wurde nicht getriggert…..
Line-up:
Andolf Hildebrand (vocals)
Rajko Resanovic (guitars)
Tim Falkenbach (guitars)
Serhan Topluca (guitars)
Daniel Garcia (bass)
Andreas Tegeler (drums)
Tracklist |
01:Fiat Iustitia Et Pereat Mundus (Intro)
02:Answers?
03:Last Man Standing
04:7th Gate
05:I Am…(Interlude)
06:Hiatus
07:A Dwag For Christmas
08:Why
09:Sunshine
10:We Won't Last Forever
11:Æsir |
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