»When I was a little boy,
they sent me to an
Altered Education school
and only now I realize I've always been a
Psychopathic Romantic...«,
so der Prolog dieses Konzeptalbums der Italiener Psychopathic Romantics aus Kampanien.
Musikalisch handelt es sich im weiten Sinne um psychedelische Musik, mit herrlichen, zum Teil akustischen Gitarrenpassagen, die immer wieder von dem sich aufbäumenden elektrischen Pendant gekreuzt und 'überfahren' werden; je nachdem, wie es der Verlauf der Geschichte erfordert.
Gelungen der Einsatz von Mandoline und Bouzouki z.B. in "Dust". Es klingt nach 'italienischem Sirtaki', bis psychedelische Effekte und geflüsterte Lyrics die Stimmung in eine andere Richtung lenken.
"December 1916" startet mit traumhafter Mandoline sehr harmonisch, wenn sich auch eine gewisse Schwermut in Musik und Gesang breit machen. Fast wütend schreit Raffaele seine Worte über Krieg und Tod ins Mikro, um plötzlich wieder resigniert und zurückgenommen zu klingen. Die Gitarren schlagen ihre Akkorde dazu und ja, die Mandoline ... .
Die Kombination aus akustischer Gitarre, mal gezupft, mal geschlagen und ausbrechender Elektrischer sorgt für Emotionalität. Bass und Schlagzeug beschränken sich, wie schön in "Waiting For His Return" zu hören, auf die Untermalung und lassen die Saiteninstrumente meist das Feld bestellen, auf dem der Gesang die Saat legen kann. Eine Saat, die beim Hörer aufgeht und ihn gespannt dem Geschehen folgen lässt. Die Breaks kommen oft in Form von plötzlichen Gitarrenriffs und ja, da sind Könner am werkeln.
"The Difficulty Expressing Oneself With Words" hat 'ne schräg klingende Sitar, was dem Stück eine Spur Exotik verpasst und in strengem Kontrast zum folgenden, sehr melodischen "Wait" steht. Gerade in den ruhigeren Momenten klingt die Band oftmals wie eine krautige Mischung aus Pink Floyd und Nektar und spätestens wenn das Wah Wah-Pedal Liegestützen macht und die opernhafte Stimme der Gastsängerin Carmen Casillo erklingt, wird dem letzten Hörer die Klasse dieser Komposition klar.
Auch das rhythmisch sehr ansprechende "The Difficulty Expressing Oneself With Words", sowie das sich anschließende "Fork In The Road (Bad Road)" werden durch den Einsatz des Wah Wahs veredelt. Bei letztgenanntem Stück, ein sehr rockiges übrigens, ist Carmen wieder mit am Mikro. Eine Wahnsinnsstimme hat die Dame und es würde mich nicht wundern, sie ansonsten eher in Kostüm und Maske auf den Bühnen zu sehen. Falls nicht, engagiert sie bitte ins feste Line-up. Das wäre das Salz in der Suppe.
Da ich das Review mit einem Textzitat begonnen habe, will ich das auch am Schluss tun. "Fork In The Road (Good Road)": Der ruhige und getragene Song rekapituliert das Leben des Protagonisten in Bezug auf Liebe und Heirat und endet mit den Worten:
»You know I've never lied,
I've never cheated, I've never stole
I've never been to a whore
It seems I've just existed
breathing precious air
I've never smoked or drank in my life
I've never fucked another man's wife!
I should have took the other road«
Nun, da sich die Morgensonne dem Ende entgegen neigt, ist es Zeit, sich bei einem Grappa die Psychopathic Romantics noch einmal zu geben.
Alla salute!
Line-up:
Mario 'Dust' La Porta (drums, vocals)
Vincenzo Giambattista Tancredi (bass, backing vocals)
Augusto De Cesare (guitars, mandolin, backing vocals)
Filippo Jr. Santoiemma (guitars, bouzouki, sitar, backing vocals)
Raffaele Frascadore (vocals, kazoo)
Carmen Casillo (backing vocals # -8, 10)
Tracklist |
Prologue
01:Altered Education
Act I
02:The Masses
03:Religion Fines
04:Dust
Act II
05:December 1916
06:Waiting For His Return
Act III
07:The Difficulty Expressing Oneself With Words
08:Wait
09:Feelings Of Yester Year
Part II
10:Fork In The Road (Bad Road)
11:Dividing The Community
12:Fork In The Road (Good Road)
Epilogue
13:Useless Heroes
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