» Rob Orlemans & Half Past Midnight das ist Blues-Rock in Vollendung.« So steht es im ersten Satz der Presseinfo, die auch in deutscher Sprache von der Homepage der Band herunter geladen werden kann. Und im Grunde ist dem eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Damit könnte ich die Review jetzt beenden. Aber ganz so einfach will ich es mir dann doch nicht machen.
Der Niederländer Rob Orlemans ist musikalisch kein unbeschriebenes Blatt mehr. Jahrelang tourte er mit dem legendären Curtis Knight, dem Mentor von Jimi Hendrix , als Leadsänger, mit dem er auch mehrere Alben aufnahm.
Die Band legt mit dem ersten Track "Fuzzbox Boogie" gleich mächtig los. Der Song knallt ordentlich aus meinen Boxen. Die Stimme von Rob fällt gleich auf. Sie hat den nötigen Dreck intus und erinnert das eine ums andere mal an den 'Meister des dreckigen Gesangs', Lemmy. Eines der Highlights auf dieser Scheibe ist "Jake's Mojo". Jake ist in diesem Fall Jacob Dawson, der sich die Gitarren- und Gesangsparts mit Rob Orlemans teilt. Der Song groovt ordentlich, die Gitarrenarbeit ist als überrragend zu bezeichnen und der Gesang lässt keine Wünsche offen. Zu allem Überfluss gibt es hintergründig noch eine Hammond aufs Ohr, die von Rene Schutte bedient wird. Hervorragende Arbeit!
Bei "Down On Parchman Farm" ist Lemmys Stimme wieder allgegenwärtig. Die Gitarre rockt, was das Zeug hält. Da gibt es ein paar Slide-Riffs und auch auf eine Harp, die von Dennis O' Connor gespielt wird, wurde nicht verzichtet. Ganz großes Kino, wie mein Kollege Joe immer zu schreiben pflegt. "When The Haze Is Gone" glänzt wieder durch groovende Gitarrenriffs. Bei "100.000 Dollars" wird erst mal ein wenig Tempo rausgenommen. Die Gitarren wurden gegen akustische ausgetauscht. Die Dobro kommt gekonnt zum Einsatz und wird von einer weiteren akustischen Gitarre unterstützt. Aber ganz ohne E-Gitarre geht es dann doch nicht. Sie streut hier und da ein paar dezente Riffs ein, die sehr gut kommen und dem Song das Sahnehäubchen aufsetzen.
Und so geht es Song für Song weiter, riffige Gitarren, gute solistische Einlagen und nie den Rock aus den Augen verlierend. Da das Album schon 2006 aufgenommen wurde kann ich es leider nicht mehr in meine persönliche Top10 für 2007 aufnehmen. Sie hätte dort sicherlich einen der vorderen Plätze eingenommen.
Zum Abschluss gibt es dann ein weiteres Highlight auf diesem Album: "Suzie Q", das in der CCR-Version den wohl größten Bekanntheitsgrad erreicht hat. Der Song, der übrigens die einzige Nummer ist, die nicht aus Robs Feder stammt, wurde live in den USA aufgenommen und macht mächtig Druck. Übergangslos geht die Nummer in "NightLicks" über. Nach knapp 6 Minuten ist auch dieses Stück leider zu Ende. Also, noch mal auf Repeat gedrückt und den Nachbarn mit richtig geiler Mucke erfreuen :-)
Fazit: Ein Album, das sich niemand entgehen lassen sollte, da es keine Lückenbüßer auf diesem Scheibchen gibt und einfach nur Spaß macht. Eine absolute Kaufempfehlung!
Line-up:
Rob Orlemans (guitar, lead vocals)
Piet Tromp (bass)
Yuri Yeryomin (drums)
Tracklist |
01:Fuzzbox Boogie (4:26)
02:Jake's Mojo (5:08)
03:Down On Parchman Farm (2:45)
04:When The Haze Is Gone (3:47)
05:100.000 Dollars (3:49)
06:Blues For Money (5:33)
07:Go Down (6:24)
08:The Devil Told Me (4:30)
09:Libertyville (4:18)
10:Blues Out Of Hell (3:18)
11:Heartbreaking Money (4:38)
12:Live in The USA: Susie Q/NightLicks (5:46)
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