Spielzeit: 57:20 Medium: CD Label: Fontana, 1993 Stil: Melodic Hard Rock Review vom 26.11.2008 Roland Lieverscheidt-Pelzer

Als Ende 1980 das endgültige Aus für die Supergruppe Led Zeppelin kam, hatte deren Sänger Robert Plant ein schweres Erbe anzutreten. Seine fünf Solo-Alben in den Jahren 1982 bis 1990 enthielten einige durchaus bemerkenswerte Songs, konnten jedoch insgesamt den Zep-Level nicht erreichen. Dies hatte sich nun mit der 93er CD des blondgelockten Ausnahme-Sängers gründlich geändert.

"Fate Of Nations" besticht durch Qualität und Ausdruckskraft. Alle zwölf Tracks bieten Rockmusik vom Feinsten.
Schon der Opener "Calling To You" signalisiert, wo es auf diesem Album lang geht; nämlich High Quality-Rock in bester Zeppelin-Manier. Offenbar hat Plant seinen Gitarristen eingebläut, gefälligst so (oder zumindest ähnlich) zu klingen wie sein ehemaliger Mitstreiter.

"Network News" beispielsweise ist ein echter Knaller, an dem wohl auch Zep-Gitarrero Jimmy Page seine helle Freude gehabt hätte. Der "Memory Song" hätte sicherlich auch sehr gut aufs Zep-Album "Houses Of The Holy" gepasst.
Die alte Tim Hardin-Nummer "If I Were A Carpenter" (die einzige Cover-Version dieses Albums) wird von Plant mit samtweicher Stimme interpretiert und dürfte selbst eingefleischte Howard Carpendale-Fans vom Sofa reißen (bzw. in selbiges drängen).

Als Nachschlag für die Kuschelecke wird "Colours Of A Shade" empfohlen. "Promised Land" bietet soliden Rock mit Spitzen-Gesangsparts. Die auf den ersten Eindruck etwas schwermütig geratene Ballade "The Greatest Gift" öffnet sich dem Zuhörer erst nach mehrmaligem Hinhören.
"Great Spirit" bietet sich zum verträumten Relaxen oder auch als Begleitmusik zur abendlichen Yogaübung an.

Zu den absoluten Highlights gehört sicherlich der Titel "I Believe" (Man möge es mir glauben!). Der Song zeigt auch nach 100-maligem Anhören keinerlei Abnutzungserscheinungen und ist der Plant-Evergreen schlechthin.
Doch als der definitive Superhit dieses Albums ist zweifelsfrei "29 Palms" zu bezeichnen. Die eingängigen Riffs bohren sich sofort und unweigerlich in die Gehörgänge eines jeden Rock-Begeisterten.

Für den Sound dieser CD gibt es einen Extra-Pluspunkt! Alle Songs werden von glasklaren Gitarrensounds getragen und klingen sehr räumlich.

Fazit:
Dieses Meisterwerk (Natürlich volle Punktzahl!) hat seinen Ehrenplatz neben den Zep-Klassikern im CD-Regal mehr als verdient!
Bleibt zu hoffen, dass der Untergang der Nationen nicht so schnell voranschreitet, so dass uns weitere solcher Alben beschert werden können.