Collin Raye / Extremes & I Think About You
Extremes I Think About You Spielzeit: 75:12
Medium: CD
Label: SPV/Yellow/Epic/Sony, 2012 (1994, 1995)
Stil: Country

Review vom 21.12.2012


Wolfgang Giese
Eine weitere '2 on 1'- Zusammenstellung von Yellow/SPV mit einem Künstler aus der Countrymusik.
Die beiden Alben stammen aus dem Jahr 1994 (Tracks eins bis zehn) sowie 1995 und sind des Künstlers dritte und vierte Platte. In nahezu identischer Besetzung sind sie eingespielt worden und so findet man eigentlich auch gar keine Unterschiede in der Musik. Auf den Punkt gebracht ist das leicht angelehnt an den Mainstream, wie man ihn eben aus Nashville kennt. Nur einen Cowboyhut trägt er nicht, der Collin.
Wir hören eine ausgewogene Mischung aus Rockern und Balladen. Der 1959 in Arkansas geborene Musiker steht seit seinem siebten Lebensjahr auf der Bühne. Nach einer Band mit dem Bruder und einem Plattenvertrag bei Mercury im Jahre 1986 kam es dann bei einem weiteren Majorlabel (Epic/Sony, 1991) zur Veröffentlichung des Debütalbums. Einige Hits fielen in jener Zeit auch ab.
Ist "Extremes" in der Ausrichtung mehr rockorientiert, geht der Nachfolger ein wenig mehr in Richtung Balladen. Für diese Art von Vortrag hatte Raye sich ohnehin bereits einen Namen gemacht. Beiden Alben gemein ist die professionelle Umsetzung durch die Schar der sehr guten Musiker und auch die wirklich gelungenen Harmony Vocals, die ganz einfach dazu gehören und noch immer einen kleinen Brückenschlag Richtung Bluegrass darstellen.
Doch erst einmal rockt es kräftig, das ist schon fast ein typischer Boogie und dürfte auch Musikliebhaber außerhalb des Country-Genres ansprechen. "That's My Story" ist ein fulminanter Opener und erinnert mich ein wenig auch an "Highway 61" von Johnny Winter! Doch nicht nur "Man Of My Word" ist ein melancholischer Song im Balladenformat - davon gibt es noch mehr. So ist der Wechsel zwischen ruhig und rockig recht gut gelungen, die Rocker sind wirklich toll und passen nicht eindeutig in die übliche Country-Ecke, und das ist gut so.
So hält sich der oben genannte Mainstream in relativen Grenzen. Es überwiegen insofern nicht die chartsorientierten Songs der 'Cowboy-Hut-Fraktion'. Wenn ich mich dem sentimentalen "Angel Of Mercy" hingebe, dann höre ich doch sehr stark Anklänge an die Eagles, und das gefällt mir natürlich.
Auf der zweiten Platte gibt es dann auch einmal mehr die leicht akustisch ausgerichtete Stimmung, wie auf "On The Verge", das leicht und locker fließt.
Und immer wieder ist es die Steel Guitar, die für solch schöne Momente wie bei "One Boy, One Girl" sorgt. Für Einige mag das schmalzig sein, ich finde es einfach nur schön.
Ja, die zweite Scheibe lässt öfter einmal die akustische Gitarre zu Wort kommen und so wird auch "The Time Machine" zu einem angenehm warmherzig klingenden Song. "Love Remains" mit Pianoeinleitung verabschiedet uns dann behutsam mit ruhiger Stimmung und hinterlässt bei mir nachhaltig den Eindruck, dass Raye nicht unbedingt zur Masse Jener gehört, die Musik vom Fließband produzieren, nein, er vermittelt durchaus so etwas wie Seele.
Qualität wird hier ohnehin groß geschrieben, dafür bürgen auch schon die beteiligten Musiker, die grundsätzlich auf beiden Platten beschäftigt sind.
Line-up:
Collin Raye (vocals, background vocals)
John Hobbs (piano, background vocals, synthesizer, accordion, Hammond B 3)
Eddie Bayers (drums)
Joe Chernay (bass, background vocals)
Larry Byrom (electric guitar, acoustic guitar)
Billy Joe Walker, Jr. (electric guitar, acoustic guitar)
Biff Watson (acoustic guitar)
Rob Hajacos (fiddle)
Gene Le Sage (background vocals)
Scotty Wray (background vocals)
Sammy Wray (background vocals)
Lonnie Wilson (drums)
Dan Dugmore (steel guitar)
Paul Leim (drums)
John Wesley Ryles (background vocals)
Anthony Martin (background vocals)
Carl Garadetzky And The Nashville String Machine (strings)
Dennis Wilson (background vocals)
Curtis Young (background vocals)
Paul Franklin (steel guitar)
Paul Worley (acoustic guitar)
Dan Huff (electric guitar)
Tom Roady (percussion)
Ed Seay (six string bass)
Tracklist
01:That's My Story [Lee Roy Parnell, Tony Haselden] (3:03)
02:Man Of My Word [Gary Burr, Allen Shamblin] (3:23)
03:My Kind Of Girl [Monty Powell, John Jarrard, Debi Cochran] (2:55)
04:Little Rock [Tom Douglas] (3:58)
05:A Bible And A Bus Ticket Home [James Dean Hicks, Craig Wiseman] (3:55)
06:Nothin' A Little Love Won't Cure [Larry Boone, Rick Bowles, Don Cook] (3:26)
07:If I Were You [John Hobbs, Chris Farren] (4:06)
08:To The Border And Beyond [Collin Raye] (2:55)
09:Angel Of No Mercy [Jim McBride, Chapin Hartford] (3:38)
10:Dreaming My Dreams With You [Allen Reynolds] (3:56)
11:I Think About You [Don Schlitz, Steve Seskin] (3:27)
12:Not That Different [Karen Taylor-Good, Joie Scott] (3:56)
13:On The Verge [Hugh Prestwood] (3:49)
14:One Boy, One Girl [Mark Alan Springer, Shaye Smith] (4:03)
15:Sweet Miss Behavin' [Kostas, Wally Wilson] (2:14)
16:Heart Full Of Rain [Prestwood] (3:53)
17:What If Jesus Comes Back Like That [Pat Bunch, Doug Johnson] (3:07)
18:The Time Machine [Gary Burr] (3:41)
19:I Love Being Wrong [Billy Kirsch, John Jarrard] (4:17)
20:I Volunteer [Larry Boone, Will Robinson, Tammy Hyler] (3:09)
21:Love Remains [Tom Douglas, Jim Daddario] (3:48)
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