Der in Chicago geborene und an der Ostküste der USA lebende Singer/Songwriter
David Roth lernte - eigenen Angaben zufolge - als ersten Song mit ernsthafter Anstrengung "April Comes She Will" von
Simon And Garfunkel. Und das meine ich auch auf der mittlerweile elften Platte seit seinem Debüt aus dem Jahre 1993 noch immer herauszuhören. Doch gleich beim ersten Song ergeben sich auch andere Assoziationen. Spontan erinnert mich die instrumentale Einleitung an
Jim Croce und der sehr harmonische, melodisch ruhige Song bringt mich gedanklich auch ein wenig hin zu frühen Folksongs von
Ralph McTell. Schöne Background Vocals unterstützen die von akustischen Gitarren untermalte, sehr ansprechende Atmosphäre und geben mir schon gleich diese Art von Gewissheit, dass das eine sehr schöne Platte werden wird.
Genau das bestätigt sich auch - ob es ein Akkordeon ist, das prägend wirkt oder abermals die Background Vocals, die auf "Everybody" dem Song mit leichtem Uptempo Fülle verleihen und dazu noch ein kurzes feines Dobro-Solo den besonderen Pfiff dazugibt. Zu jedem Lied hat Roth einige Anmerkungen parat, zu diesem schreibt er: »I was thinking "We Are the World" meets Woody Guthrie, I didn't want all that high school French to go to waste either.« Doch singt er neben Französisch auch eine Zeile in Deutsch. Und wo ich gerade beim Gesang bin: Des Protagonisten Stimme ist sehr gefühlvoll und voller Emotionen. Den Anmerkungen kann ich entnehmen, dass die Texte wahrscheinlich auf eigenen Erlebnissen beruhen. So gesehen, klingen die Vorträge auch überzeugend und wirken wie aus dem Leben gegriffen. Man kann sich angesichts verschiedener Schilderungen, die gut beobachtet sind, auch mit dem einen oder anderen Songtext sicher gut identifizieren.