»…Retro modern soul...«, so steht es auf der Startseite des Internetauftritts.
Laura Rain und ihre Band,
The Caesars, sind Veteranen der Motor City, also Detroit. Die stimmlich ausgebildete Sängerin beherrscht verschiedene Musikstile, sodass sich auch auf dieser Platte, "Closer" betitelt, diverse derer tummeln - angefangen von Blues über Rhythm & Blues hin zu Rock und gar einigen jazzigen Untertönen. So startet der erste Song mit einem schwer schleppenden Groove, der sich wie zäher Teig schwer vom Löffel löst. Dieser Funk auf Rockbasis erinnert mich an die eine oder andere Scheibe von
Mother's Finest.
Mit vollmundigem Gesang, unterstützt durch ein durchdachtes Bläser-/Orgel-Arrangement, groovet "Closer" dahin, manchmal scheint der alte Sound von Hi-Records wieder aufzuleben - Southern Soul at it's best, man lausche hier ganz einfach einmal andächtig. Nun wird mit dem dritten Song ein stark am Blues orientiertes Stück nachgeschoben, mit tollen Gitarrenlicks über knallhartem und straight federndem Rhythmus. Die Band spielt dicht zusammen und transportiert ganz viel Groove und Gefühl, wie über die ganze Laufzeit der CD.
Laura Rain ist gesanglich stets voll dabei. Sehr engagiert stellt sie Soul, Blues und Rock vor, wobei sie von der Band bestens unterstützt wird. Zum Beispiel beim vierten Song mit diesem elastischen Groove, stark aufspielender Gitarre und eingestreuten Orgelparts, die den ringsum runden Sound umschmeicheln - das ist souliger Blues, mit ganzer Inbrunst gesungen. Wie der Gesang überhaupt grundsätzlich kraftvoll ist und wer meint, die Sängerin der
Blues Pills habe ihre
Janis Joplin mit Löffeln gegessen, der sollte sich eines Besseren belehren lassen und einmal
Laura Rain lauschen. "Your Love Is Not Broken" ist ein ganz vorzügliches Beispiel dafür und dieser Slow Blues wird mit voller Inbrunst vorgetragen.
Wie die Sängerin zum Beispiel den Text von "My Heart Is Open" hinauskatapultiert und dabei gleichzeitig ganz sanft vorträgt, ist berührend, Laura Rain scheint ihre volle Kraft und ihre ganze Seele hineinzulegen, dabei mit einem ganz eigenen Ausdruck, manchmal wie eine Naturgewalt anmutend.
Überhaupt ist so ein Album gelungen, das sich weitestgehend im Rahmen von Rhythm & Blues mit rockiger Ausrichtung bewegt und gekonnt die Tradition in die Moderne verfrachtet hat.