Spielzeit: 37:33 Medium: CD Label: Starmacher, 2007 Stil: Deutschrock Review vom 15.02.2013 Alexander Mathias

Markus Roscher, der Berliner Anwalt mit der kräftigen Dosis Musik im Blut, tauscht gerne das Gesetzbuch gegen seine Gitarre. So hat er es mittlerweile auf fünf überwiegend deutschsprachige Alben gebracht, die sich stilistisch zwischen Rock und Pop bewegen.

Bereits 2007 erschien sein zweiter Longplayer "Im Dünensand", den er komplett selbst eingespielt hat. Darauf präsentiert er eine gelungene Mischung aus rockigen Nummern und gefühlvollen Balladen, die teilweise an den seligen Rio Reiser erinnern.

Eine saubere und technisch anspruchsvolle Gitarrenarbeit bildet den Dreh- und Angelpunkt auf "Im Dünensand". Fetzige Gitarren wechseln sich mit verspielten akustischen Passagen ab, begleitet von Roschers warmer und eingängiger Stimme, die sich widerstandslos in den Gehörgängen festsetzt. Und immer wieder platziert Markus Roscher den einen oder anderen musikalischen Farbtupfer, mit dem er seine großen musikalischen Vorbilder The Beatles ehrt.

Roschers Texte drehen sich um die Liebe, Vergangenes, Trauer und Einsamkeit. Aber auch seine Träume und der Griff nach den Sternen sind, ebenso wie manch kritische und dennoch augenzwinkernde Blicke auf unsere Gesellschaft, immer wieder zentrale Bestandteile der Geschichten, die er uns erzählt.

Egal, was Markus Roscher zum Gegenstand seiner Lieder macht, er verliert nie den Optimismus, dass sich alles noch zum Guten wenden kann. Die Menschen müssen anfangen, sich gegenseitig zu verstehen und sich auf den Frieden besinnen. Das mag auf den ersten Blick zwar trivial erscheinen, aber Roscher wagt sich an diese Themen, ohne durch eine rosarote Brille zu blicken.

"Im Dünensand" hat viele Facetten, die sich nach mehrmaligem Hören immer tiefer erschließen. Kein Song ist wie der nächste. Die kurzweiligen Kompositionen machen neugierig und bereiten höchstes Hörvergnügen, was nicht zuletzt durch eine professionelle Abmischung unterstrichen wird. Alles in allem ein Werk, das nichts vermissen lässt und sich mit manch anderen Größen des Genres problemlos messen kann.

Wenn diese CD schließlich wieder auf ihren angestammten Platz im Regal zurückgestellt wird, können dem geneigten Hörer nur noch zwei Worte über die Lippen kommen: Auf Wiederhören!

Line-up:
Markus Roscher (guitars, vocals)