"Yowsah, Yowsah, Yowsah!" Yeah - so der Untertitel des Songs "Dance, Dance, Dance" von
Chic, aus dem Jahre 1977 und der ersten Platte dieser Formation. Doch nicht nur
Chic ist es, die man mit diesem ganz besonderen Disco-Sound jener Tage verbindet. Auch
Sister Sledge zählen dazu und hinter allem stecken natürlich insbesondere zwei Namen:
Nile Rodgers, der Gitarrist und Produzent, und
Bernard Edwards, der Bassist. 1976 gründeten beide die Chic Organization. Diese Organisation brachte neben den bereits genannten noch solche Acts wie
Diana Ross oder
Sheila & B. Devotion ins Rampenlicht. Diese Compilation auf zwei CDs umfasst die Jahre von 1977 bis 1982.
Tummeln sich auf der ersten CD weitgehend noch die bekannteren Songs (nur einmal wird eine 12"-Version angeboten), sieht es auf dem zweiten Silberling schon anders aus. Hier tauchen die für diese Art der Musik nicht unbedingt typischen Künstler wie Carly Simon oder Debbie Harry mit ihren Beiträgen auf. Fast ausnahmslos werden uns hier die discotypischen Langversionen im 12"-Format angeboten und verführen die Tanzbeine mindestens zum Wippen derselben. Hier gibt es dann auch solche Songs, die man nicht sofort oder vielleicht auch gar nicht kennt. Insofern ist dies eine Platte zum Entdecken von Neuland, im Gegensatz zur ersten CD, die ganz einfach Erinnerungen bei allen wach werden lässt, die seinerzeit dieser Musik zugetan waren. Typisch ist dieser eingängig klirrende und scharfe, fast schon hypnotisch wirkende Gitarrensound von Rodgers mit diesen unwiderstehlich eindringlichen Riffs. Ja, das war definitiv ein Markenzeichen neben dem tiefen, markant grummelnden Bass.
Dieser trocken funkende Disco-Sound hat schon etwas ganz Eigenes und selbst ich als Jazzfan kann dieser Musik ein wenig abgewinnen, findet sich doch der so besondere Groove, wie ich ihn in den Siebzigern im Jazz Rock oft vorfand. Genau dies spiegelt sich auch hier wider, recht lässig und cool im Vortrag, mit eingängigen Melodien und starker Harmonie im Ausdruck. Ja, diese Musik atmet ein wenig Dekadenz und Luxus - Musik der Mittelschicht (?), die sich auf den Dancefloor begab.
Wem diese Doppel-CD nicht ausreicht, kann auf eine Vier-CD-Box unter der Bezeichnung "Savoir Fair" zurückgreifen. In einem zwanzigseitigen Booklet, dessen Liner Notes von Rodgers persönlich geschrieben wurden, kann man einiges erfahren sowie zusätzlich rare und bisher unveröffentlichte Aufnahmen, Outtakes, neue Mixe und fünf Remixe vom französischen Kult-DJ Dimitri From Paris genießen. Na dann - "Yowsah, Yowsah, Yowsah!"