Die
Ramones zählen ohne Zweifel auch mehr als zehn Jahre nach ihrer Auflösung im Sommer 1996, immer noch zu den populärsten Punk-Bands überhaupt. Auch heute sieht man häufig junge Leute, die ein T-Shirt mit dem bekannten Adler-Logo der Band tragen. Da ich selber auch nicht mehr in den Genuss einer Show dieser Band gekommen bin, war ich um so erfreuter, dass eine der weltweit bekanntesten Tribut-Bands mal wieder Station in Düsseldorf machte. Mit dem Stone, dem ehemaligen legendären Ratinger Hof in der Altstadt, hatte man eine perfekte Location gewählt und so war es nicht verwunderlich, dass der Laden proppenvoll war. Das Publikum umfasste alle Facetten - vom 16-jährigen Kinderpunk, der von seinem alternativen Papa begleitet wurde, bis zu Musikfreunden um die 40, die mal wieder gute, alte und laute Rockmusik genießen wollten.
Die
Rämouns sind seit dem Jahre 2000 live unterwegs, mittlerweile echte Bühnenprofis und wissen ganz genau, wie man die Menge zum Toben bzw. Pogen bekommt. Nach zwei Liedern wurde aus dem anfänglich mitwippenden Publikum spätestens bei "Blitzkrieg Bop" eine wilde Pogomeute, die bis zum Schluss keine Ruhe gab. Beim optischen Vergleich mit den Vorbildern, hatten sich die
Rämouns größte Mühe gegeben und jedes Detail, wie die Lederjacken, markanten Frisuren und sogar original Instrumente auf die Bühne gebracht. Das gab einem die perfekte Illusion, dass man hier die bekannte New Yorker Punk-Band leibhaftig vor sich hat. Am wichtigsten ist aber immer noch der musikalische Anspruch und auch hier ist die Kopie wirklich verdammt nah am Original. Die Stimme von
Butsch Rämoun ist sehr authentisch, aber am meisten Spaß machte immer noch das legendäre Anzählen vor jedem Song durch den Bassisten:
»1,2,3,4!!!«
Egal ob jetzt bekannte Klassiker wie "Surfin' Bird", "The KKK...", "Rock'n'Roll Highschool", " Bonzo Goes To Bitburg" und "I Wanna Be Sedated", oder auch eher weniger bekannte Songs ("Commando", "Now I Wanna Sniff Some Glue") gespielt wurden - die Menge feierte bei jedem Song gleich stark mit. Auch wenn die Titel nie länger als drei Minuten dauern und sich manchmal ähneln, so ist hier der pure Spaß und vor allem die Authentizität zum Original das Wichtigste und das wird von der Band perfekt zelebriert.
Natürlich bekam das Publikum im Ratinger Hof noch was oben drauf und nach zwei großen Zugabeblöcken (u.a. mit tollen Versionen von "California Sun" und "Pet Cemetary"), war nach knapp 75 Minuten Schluss mit den
Rämouns. Als allerletzte Nummer huldigte man dann einer Band, die den
Ramones immer sehr nahe stand:
Motörhead.
Mit ihrem Tributsong an
Joey und Co., "R.a.m.o.n.e.s" aus dem Jahre 1991, verabschiedete sich die Band vom völlig durchgeschwitzten Düsseldorfer Publikum. Selbst die spärlichen Ansagen zwischen den Songs und die Verabschiedung gab es auf englisch - die perfekte Illusion eben.
Wer jetzt Lust auf verschwitzen Punk Rock bekommen hat, sollte sich die Band unbedingt einmal live ansehen.
Sowohl junge als auch alte Freunde des Originals werden ihren Spaß an den
Rämouns und ihrer Liveshow haben.