Da ich leider in den zwei bis drei Wochen nach
Dios Todestag, dem für mich bisher schwärzesten Datum der Rock-Historie (16.05.2010), keine Zeit fand, einen ehrwürdigen Nachruf in
RockTimes zu schreiben, jedoch ebenso zur Spitze der internen Trauergemeinde gehörte (Wenn man eine ganze Woche nach dieser grausamen und bisher als Fan-Dasein schlimmsten 'live' miterlebten Todesbekanntgabe zu 98 % nur diesen einen Interpreten hört, egal ob Highlights von
Sabbath,
Rainbow, aus der
Solozeit oder die unterschätzen
Elf-Sachen, dürfte das Bände sprechen!), entschied ich mich nun, einem der wirklich allerbesten Sänger, die jemals auf diesem Planeten lebten, in Form eines Klassiker-Reviews zu huldigen.
Die Wahl fiel schwer: "Heaven & Hell"? "Holy Diver"? "Rising"? Alle drei Longplayer sind mehr als nur legendär, sie sind Referenzwerke und wegweisende Kost - für wurzelorientierte Metalheads wichtiger als die Luft zum Atmen!
Letztendlich entschied ich mich für
Rainbows 1976er-Gottwerk "Rising" (heute noch meiner Meinung nach eine der wohl fünf besten Studioplatten der 70er), nachdem mir auch noch beim x-ten Durchlauf Songs wie der mit einem spacigen Intro versehenen Opener "Tarot Woman", der Stampfer "Run With The Wolf", die Uptempo-Nummer "A Light In The Black" das eingängige "Starstruck" oder der kaum in Epik zu übertreffende 8 ½ Minuten lange Übersong "Stargazer" einen wohligen Schauer über den Rücken gehen ließen - lediglich das etwas poppigere "Do You Close Your Eyes" fällt qualitativ um ein Minimum ab.
Das zweite Album der ursprünglich als Soloprojekt von Ex-
Deep Purple-Saitenhexer
Ritchie Blackmore
gedachten Pionieren ist tatsächlich höchste Kunst in Vollendung. Hier stimmt jeder Ton, jede Harmonie peitscht flüssig und aufschlussreich durch die Boxen, Mister
Blackmore wartet mit seinen legendären, aus 666.666 anderen Klampfern heraustechenden Leads auf, Drum-Gott
Cozy Powell (ebenfalls R.I.P.!) zeigt jedem Black Metal-Fellverdrescher, was es heißt, Schlagzeug spielen zu können und Keyboarder
Tony Carey präsentiert die geilsten Hammond-Sounds, die jemals auf Vinyl gepresst wurden.
Nach der ein Jahr später erschienenen, ebenfalls sehr erfolgreichen Scheibe "Long Live Rock'n'Roll" trennte sich der als Egozentriker bekannte
Blackmore von
Ronnie, der weitere Verlauf dürfte unter etwas informierteren Rock-Fans bekannt sein.
Rainbow selbst schwangen fortan ein zweischneidiges Schwert (die Stimme des sehr melodisch und AOR-lastig singenden Nachfolgers
Graham Bonnet dürfte nicht jedem Rocker wie ein frisch gezapftes Pils hineingelaufen sein) und unser mittlerweile verstorbener Held schrieb mit
Black Sabbath und auch Solo einen Klassiker nach dem anderen, mit dem
Blackmore auch nach seinem Wiedereinstieg bei
Purple 1985 nicht auch nur im Ansatz mithalten konnte - von heute, durch sein
Robin Hood-Gekotze
Blackmore's Night, ganz zu schweigen! Mr.
Padavona, so
Dios bürgerlicher Name, blieb jedoch bis zum letztem Atemzug 'Hooked on Metal'. Darauf, dass Du, lieber
Ronnie da oben jetzt eine gute Zeit hast und stolz auf deine Gefolgschaft in irdischen Regionen herab blicken kannst! Wir vermissen Dich sehr!