»Redbird is not a band, it's what happens when the four of us get in the same room with a guitar or two «. So die einleitenden Worte zu dieser Liveproduktion aus dem Jahre 2010, nun über Inakustik in Deutschland vertrieben.
Wer die Vier sind, die sich getroffen haben, lässt sich aus dem Booklet nicht entnehmen und bezüglich aufgeführter Links aber klären. Demnach handelt es sich um
Jeffrey Foucault,
David Goodrich und
Peter Mulvey. Also eine lockere Zusammenkunft, die jedoch bereits einen Vorgänger hat, denn bereits 2003 erschien ein Album.
Diese Aufnahmen stammen aus den Jahren 2008 und 2009, jeweils aufgenommen im Dezember. Standort des Cafes ist Fort Atkinson, Wisconsin. Gleich von Beginn an spürt man, dass die Musiker mit Freude bei der Sache waren, der erste Titel, ein Jazzstandard, wird mit reichlich Swing auf den Gitarren gespielt und das ist somit ein wahrlich lockerer Einstieg in mein ganz privates Hauskonzert.
Die Dame im Quartett,
Kris, übernimmt im zweiten Titel, und mit leicht rauchigem Timbre in der Stimme trägt sie ihre romantisch-verträumte Eigenkomposition vor.
So sind alle einmal an der Reihe, nur
Goodrich konzentriert sich auf die Gitarrenbegleitung, und das macht er äußerst einfühlsam, füllt somit die ohnehin schon starken Harmonien auf, und das auch mal mit elektrischer Gitarre. Zum Beispiel sehr eindrucksvoll auf der
Neil Young-Nummer "For The Turnstiles", gesungen von
Kris auf sehr eindringliche und unter die Haut gehende Art und Weise, eine ganz hervorragende Interpretation, auf die
Neil stolz sein kann!
Schön sind auch die Background Vocals gelungen, sie harmonieren so richtig wunderbar und wunderschön. Es ist gelungen, die wohl sehr intim wirkende Atmosphäre im Cafe in das heimische Wohnzimmer zu transportieren, auch die Aufnahme wirkt sehr transparent.
Die Stimmung scheint auch wirklich gut gewesen zu sein, die vielen 'Lacher' des Publikums und zwischen den Musikern bestätigen diese wohl ungezwungene Atmosphäre! Ich nehme an, dass zwischen den einzelnen Stücken noch mehr Konversation stattgefunden haben wird, sind doch die einzelnen Stücke jeweils im Beifall ausgeblendet. Musikalisch bewegt sich alles im grundsätzlich folkigen Bereich mit Tupfern aus Country und Countryblues.
Die Komposition von
Goodrich, dem Nichtsänger, ist dann auch instrumental und hat etwas von der Atmosphäre eines Soundtracks, sehr nahe zu "Pat Garrett & Billy The Kid" von
Bob Dylan . Dem Blueser
Mississippi John Hurt wird auch passend gehuldigt mit "Let The Mermaids Flirt With Me" in sehr locker bluesigem Ambiente, mit viel Spaß dabei. Ja, Blues muss nicht traurig sein.
Viel Schönheit bestimmt die meisten Stücke, bei "Ooh La La" geht's auch mal flotter zur Sache, eine tolle Interpretation dieses bekannten Songs. Kräftig slidend und mit engagiert kraftvollem Gesang verabschiedet sich diese 'Nichtband' von uns mit dem dezent rockenden "4 & 20 Blues". Einem solch stimmungsvollen Konzert möchte ich auch gern einmal beiwohnen.
Ach, so bleibt es mir belassen, die Augen zu schließen und mich im Cafe Carpe in Wisconsin zu wähnen. Eine klasse Scheibe mit ganz viel Gefühl und Ausdruckskraft.