Eine Band, deren Namen möglicherweise viele nie so richtig kannten/kennen, aber ein Stück von ihr haben sicher fast alle schon gehört: "Peter Gunn". 1966 als Single erschienen, in Deutschland auf dem Star-Club-Label, erreichte dieser Titel von Henry Mancini so manchen Hörer. Auch im Beatclub von Radio Bremen stellte die Band den Song im gleichen Jahr vor.
Doch das war nicht die erste Single der Band, denn bereits 1963 erschien "Lies" bzw "On The Horizon". Die Gruppe nannte sich seinerzeit jedoch Johnny Sandon & The Remo Four.
1958 wurde die Band in Liverpool gegründet, das war das Geburtsjahr des Remo Quartets (ab 1960 Remo Four). Bis 1962 blieb es bei einer gleichbleibenden Besetzung: Keith Stokes, Colin Manley, Don Andrew und Harry Prytcherch. Der erste und der letzte wurden anschließend durch Phil Rogers und Roy Dyke ausgetauscht. Nachdem auch Andrews die Gruppe verließ, erschien Tony Ashton auf der Bildfläche.
Als Begleitband vieler regionaler Musiker erspielten sie sich bald einen guten und verlässlichen Ruf. Brian Epstein schloss 1965 mit ihnen einen Vertrag.
Im Jahre 1967 erschien dann die erste und einzige Langspielplatte, "Smile!". Diese enthielt neun Tracks. "Peter Gunn" war nicht dabei, findet sich auf dieser vorzüglichen Edition von Bear Family Records jedoch selbstverständlich als erster Bonustrack, nebst der B-Seite. Daneben gibt es noch sieben weitere Boni, darunter drei alternative Fassungen von Stücken sowie die letzte Single der Gruppe aus em Jahr1967.
Die Original-LP enthält allesamt Fremdkompositionen, auch aus den Bereichen Soul und Jazz, was insofern den Einfluss hinsichtlich seiner Bandbreite dokumentiert. Im Gegensatz zu anderen damaligen Zeitgenossen war der Sound flexibler und weniger rau, mehr soul- und R&B-orientiert. Wie es später bei
Ashton, Gardner & Dyke noch der Fall werden sollte, ist auch hier die Orgel stark vordergründig und das bestimmende Instrument. Der Sänger weist eine leichte 'R&B - Färbung' auf, was den meist leicht groovenden Titeln zupass kommt. Über der Orgel erhebt sich gelegentlich die Gitarre mit nicht unbedingt vordergründig virtuosen Einwürfen, aber recht solide. Auch beim bluesig interpretierten "No Money Down" ist die Orgel soundbestimmend und der Titel erinnert mich an die
Animals, als
Alan Price dort orgelte. Natürlich kommt noch ein kurzes Gitarrensolo, das jedoch recht dünn erscheint.