Righteous Pigs
Stress Related / Live And Learn
Stress Related / Live And Learn Spielzeit: 62:26
Medium: Do-CD
Label: Metal Mind Productions, 2008 (1989, 1990)
Stil: Grind Death Hardcore


Review vom 10.09.2008


Jens Groh
1987 war das Genre des Grind noch halbwegs in den Kinderschuhen, als sich die Righteous Pigs in Las Vegas gründen. Eine Stadt, die man nicht unbedingt mit richtig derber Musik verbindet.
Zwar gab es schon einige Bands, die diese Musik (für die meisten Metaller war es jedoch oft nur sinnloser Krach) spielten, z.B. Napalm Death, zu denen Mitch Harris später stoßen sollte, oder Extreme Noise Terror. Aber der reine Grind war eher ein britischer Stil, der pure Hardcore doch eher US-amerikanisch. Beide Stile verbanden die Righteous Pigs miteinander. Zugegeben, sie waren nicht die einzigen, Cryptic Slaughter machten das ebenfalls, wenn auch mit weniger Hardcore.
Was die 'Rechthaberischen Schweine' aber außergewöhnlich machte, war das, was heute oft solche Bands wie Obituary oder Six Feet Under tun, sie groovten!
Auch ein Novum war der Gesang von Joe Caper, der doch ein ums andere Mal an Shouter der Sorte Henry Rollins zu Black Flag-Zeiten erinnerte. Das klang zwar nicht immer perfekt sondern eher polterig, aber das machte die Sache ja aus. Wer Perfektion sucht, hört sowieso anderes.
Metal Mind veröffentlicht nun beide Scheiben auf einer CD, wie immer auf Golden Disk und auf 2000 Exemplare limitiert. Während bei "Stress Related" noch mehr Hardcore dominiert, gibt es bei "Live And Learn" mehr Grind auf die Ohren. Beide Platten waren damals wie heute vom Sound her eher Durchschnitt, besonders die viel zu laute Snare nervte schon im Original.
Heutzutage haben Demos oft einen besseren Klang zu bieten, aber wir schreiben ja das Jahr 1989 bzw. 1990.
Einzelne Songs hervorzuheben ist nicht wirklich möglich, da sich alles so ziemlich auf demselben Niveau bewegt, allenfalls "Incontinent", das ein wenig jazzig rüberkommt oder "I Hope You Die In A Hotel Fire", dessen Text mit allem abrechnet, was die damaligen Teenies angekotzt hat.
Aber es gibt auch Nachdenkliches wie in "Overdose", bei dem man sich mit Junkies und deren Wahrnehmung im System der Gesellschaft befasst, so wie man es im Grindcore kennt, dass dort nämlich auch Missstände aufgezeigt werden. Oder "Turmoil", welches von den USA und seiner Außenpolitik handelt. Man hört auch ab und zu einige Intro-(Porno)Samples aber ansonsten wird über 60 Minuten leckerer Hardcore Grind der ruppigen Sorte geboten.
Leider löste sich die Band schon 1990 und nach nur zwei LPs auf.
Mitch Harris, der ja nun bei Napalm Death seine Brötchen verdiente versprach zwar, er würde jederzeit für die Pigs da sein, was aber leider nie passierte.
Sänger Joe Caper gründete noch die The Henchmen und machte später unter seinem eigenen Namen weiter.
Alles in allem eine schöne CD für Leute, die die damalige Zeit mitbekommen haben, aber auch für jüngere, die mal erleben möchten, wie der Grind laufen lernte. Eine CD, die man auf jeden Fall zwischen Napalm Death und Agnostic Front stehen haben sollte!!!
Line-up:
Mitch Harris (guitars, backing vocals)
Stephen Chiatovich (bass)
Alan Strong (drums)
Joe Carper (vocals)
Tracklist
01:Eulogy (2:13)
02:Boundaries Unknown (4:29)
03:Open Wound (3:08)
04:Turmoil (3:25)
05:Stress Related (2:39)
06:Overdose (4:27)
07:Sickened By His Own Existence (2:17)
08:Fly The Friendly Skies (1:48)
09:Crack Under Pressure (3:23)
10:Ruinous Dump (2;52)
11:Incarcerated (2:14)
12:Manson Klan (4:48)
13:Dormant Catastrophe (1:15)
14.Incontinent (3:16)
15:Stone Cold Bitch (1:31)
16:I Hope You Die In A Hotel Fire (1:01)
17:Just Friends (1:24)
18:Malevolent Supplication (1:03)
19:Stool Softener (1:27)
20:Flee The Jurisdiction (1:13)
21:Joint Effort (1:29)
22:Dormant Catastrophe (1:42)
23:Celibate Tease (1:34)
24:Misconduct (1:30)
25:Hidden Zit (1:28)
26:Destined To Rot (1:19)
27:Minor Consumption (1:03)
28:Incontinent (2:15)
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