The Rock Files / A Life On Earth
A Life On Earth Spielzeit: 52:03
Medium: CD
Label: Adjan Emmen Music, 2011
Stil: Hard Rock

Review vom 16.06.2013


Holger Ott
Dieses Album ist für Menschen, die eine Botschaft der Hoffnung möchten und brauchen. So vermittelt es Adjan Emmen, Kopf der Band The Rock Files, kurz TRF. In seinen Texten beschreibt er den Zyklus eines Menschenlebens - vielleicht seines - auf der Erde. Von der Geburt bis zum Dahinscheiden wird in jedem Song ein Thema aufgegriffen, das einen bestimmten Abschnitt erzählt. Das Ganze perfekt mit eingängigen Hard Rock-Grooves musikalisch untermalt. Welch ein Hörgenuss, denn die CD "A Life On Earth" ist von Anfang bis Ende gelungen und eine Bereicherung eines jeden Liebhabers dieses Genres.
Im Jahre 2003 wurde TRF von Emmen in den Niederlanden ins Leben gerufen und seitdem arbeitet er an den Songs bzw. Chaptern, wie er es nennt, seines Projektes "A Life On Earth". Erst 2011 hatte sich eine Band um ihn gefestigt und die Chapter des Lebens konnten auf einen Tonträger gebannt werden. Das Ergebnis kann sich hören lassen. Leider hat in diesem Jahr Sänger Jerry ten Bhömer die Band wieder verlassen, was ich persönlich bedauerlich finde, denn seine Stimme ist sehr ausdrucksstark und absolut zur Musikrichtung passend.
Mit einem Drum-Stakkato wird die Geschichte eröffnet, um dann sofort in die harte Richtung zu gehen. Ein schön mitreißender Groove, dazu eine hervorragende Gitarre und eben diese Stimme von ten Bhömer lassen mich aufhorchen. Der Einstieg in dieses Konzeptalbum ist sehr gut gelungen. Das Leben hat begonnen. Ich lasse mich von nun an führen und bin gespannt, welche Schicksalsschläge "A Life On Earth" spannend machen werden.
"Birth", der zweite Titel, knüpft an seinen Vorgänger an. Treibendes Schlagzeug von Pim Kooiman, brillante Gitarre von Emmen. Ein klasse Hard Rock-Song, der jetzt schon meine Überlegungen verstärkt, einen guten Griff mit der Scheibe getan zu haben. Schade, dass diese erst zwei Jahre nach ihrer Veröffentlichung den Weg in unsere Redaktion gefunden hat. Vermutlich wird sie inzwischen in den Plattenläden aus den Regalen verschwunden sein und ist nur noch über die Bandwebseite zu bestellen.
Im dritten Stück nimmt sich Emmen die Zeit, um eine kleine erklärende Einführung vorzutragen. Fast wie bei einem Live-Konzert, bei dem das Publikum nach den ersten Songs begrüßt wird. "Desire" erzählt von seinen Wünschen und Träumen. Wer aber nun glaubt, dass die Musik etwas melancholischer wird, der täuscht sich. Noch immer dominiert die Gitarre und das Tempo ist weit oben angesiedelt. Ebenfalls ein sehr starkes Werk.
Ebenso wie es im wahren Leben ein ständiges Auf und Ab gibt, so dürfen auch auf dieser Platte Balladen nicht fehlen, die diese Tiefpunkte am besten vermitteln. Verzweiflung hat ihn gepackt und wird in "Despair" gekonnt ausgedrückt. Noch steckt aber ein Funken Hoffnung in ihm, weshalb diese Ballade in einer sehr kräftigen Gangart dargeboten wird. Allerdings scheint es für ihn keine Hoffnung mehr zu geben. Gesanglos, als einziges Instrumentalstück des Rundlings, taucht diese Hoffnung in "Sinking" ab. Seine herausragende Gitarre dominiert dieses, für mich beste Stück der CD.
Ich mache einmal, so wie im wahren Leben, einen kleinen Sprung nach vorne zu "Rebirth". Wie der Titel schon vermuten lässt, ist die Depressionsphase nun vorbei und mit neuem Lebensmut geht es wieder voran. Erneut wird dieses Gefühl in Form einer Ballade vertont, die sich etwas im Prog Rock bewegt. Wie ich finde eine sehr schöne Ergänzung zum bisherigen Musikstil, allerdings der einzige Ausflug in diese Richtung.
Die Balladen überwiegen nun im letzten Teil des Lebens auf der Erde. Allesamt sehr druckvoll und mit klasse Gitarrensound versehen. Die anfängliche Schnelligkeit der Songs vermisse ich nicht im Geringsten. Die CD ist in allen Bereichen sehr ausgewogen, keinesfalls langweilig oder einfallslos. Einen großen Anteil am Abwechslungsreichtum hat Drummer Kooiman, der stets dafür sorgt, dass die Nummern erfrischend klingen, ohne sich selbst dabei zu weit aus dem Fenster zu lehnen.
Mein Fazit: Ein gelungenes Debüt, bei dem zu hoffen ist, dass es nicht so lange dauert bis neues Material nachgelegt wird.
Line-up:
Adjan Emmen (guitar, mandolin, synthesizer, additional vocals)
Jerry ten Bhömer (vocals)
Rutger Klijn (bass)
Pim Kooiman (drums)
Tracklist
01:Life
02:Birth
03:Desire
04:Despair
05:Sinking
06:Regression
07:Rebirth
08:Rising
09:Child
10:Precious
11:Faith
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