Aus dem nordrhein-westfälischen Münster gibt es mit Rocketchief eine Band, die mit "Rise Of The Machine" den Liebhabern von gewaltigem Rockpower was richtig pfeffriges um die Ohren bläst! Und irgendwie passt da auch das Cover, das sich in Form zweier kämpfender Roboter widerspiegelt. Den ersten Pluspunkt haben sie sich schon mal verdient, in dem sie alle Texte ihrer Lieder im Inneren des Booklets verewigt haben.
Mit "Devil In My Mind" haben sie ein Teil in die Waagschale geworfen, das anfänglich stark an AC/DC erinnert. Nach hinten raus wirkt alles noch eine Spur heftiger, weil sie ihren Stil eher mit Metal- als mit Blues Rock-Elementen versehen haben. So bleibt es, bis auf "Hittin' Ground", eher die Ausnahme, dass sie an die Spielart der erfolgreichen Australier erinnern und kommen letztlich mehr den Stilen von Metallica oder Motörhead nah. Sänger Frederic Reidenbach rockt sich von A-Z die Stimmbänder aus der Kehle, kommt meist überzeugend, gewaltig rüber. Doch manchmal hätte, zumindest für mein Empfinden, ein wenig Zurückhaltung dem einen oder anderen Song ganz gut getan. Trotzdem, der Mann hat richtige Eier in der Hose!
Dass es sich hier wirklich um eine deutsche Band handelt, mag man kaum glauben. So haben sie ein Album produziert, dass mit dreizehn Songs den Konsumenten den Blutdruck in ungeahnte Höhen treiben kann, indem sie die Titel abwechslungsreich mit heftigem Rock, reichlich Metal-Einschlägen und hemmungslosen Gitarrensalven gewürzt haben. Richtige Schwachstellen kann ich nicht ausmachen. Die Platte lebt von der geballten Dynamik und der extremen Spielfreude, die die Band ohne jeglichen Bremsversuch den Abhang herunterdonnern lässt. Wer sich hier nicht rechtzeitig in Deckung bringen kann, wird von der Rock-Lawine gnadenlos verschüttet. Nun, es ist ja hinlänglich bekannt, dass es genügend Fans gibt, die sich gern mal überrollen lassen!
Während der Tonträger auf die Gesangseinlagen vom 'Lautsprecher' Frederic aufgebaut ist, wissen auch die Stromklampfen mit reichlich Dampf zu überzeugen, zumal das ein oder andere ansprechende Solo zu vernehmen ist. Bassist Pascal Berke zupft fehlerfrei an seinen dicken Saiten, während Drummer Joshua Lidzba wie ein professioneller Baumfäller im Akkord seine Felle bearbeitet. Respekt!
Somit hinterlässt die Band einen runden, stimmigen Silberling, der sich vor dem internationalen Standard nicht verstecken muss! Ich kann mir gut vorstellen, dass sich die Liebhaber der oben genannten Bands und Fans des Hard Rock- und Metal-Genres mit der Platte gut anfreunden können. Deshalb halte ich zumindest ein Reinhören für sinnvoll, um sich selbst ein Bild von Rocketchief zu machen.
Line-up:
Frederic Reidenbach (vocals, guitar)
Stephan Gall (guitar)
Robert Kahr (guitar)
Pascal Berke (bass)
Josua Lidzba (drums)
Tracklist |
01:Get Lost
02:Start It Right
03:White Death
04:Swamplord
05:Skyjack Horizon
06:Devil In My Mind
07:In Summer (There Is Dancing)
08:Lucky Lucifer
09:Between The Bricks
10:My Name Will Rise
11:Nebris
12:Hittin' Ground
13:Spaghetti At Midnight
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