Es gibt Songs die sich sehr leicht covern lassen - Punkt.
Diese Aussage impliziert, dass es auch Sachen gibt die ungleich schwerer nachzuspielen sind. Weniger der schwierigen Instrumentalpassagen wegen, denn ich bin sicher, irgendwo in den Tiefen des Weltalls gibt es einen Verrückten, der Flitzefinger vom Schlage eines Yngwie Malmsteens an die Wand spielen kann.
Schwer zu covern sind Sachen, die die ganze Komplexität einer Band wiedergeben 'müssen', die die Stimmung eines Originals rüberbringen sollen. Dazu gehört zweifelsohne das Repertoire einer Band wie Grobschnitt.
Und genau das hat sich die Berliner Formation Romix ins Pflichtenheft geschrieben:
...die schönen Sounds der deutschen Band Grobschnitt wieder live erlebbar zu machen....
Romix sagen, dass nach dem Touren durch verschiedene Clubs und einem Open Air Auftritt, dieser 70er Krautrock unerwartet gut ankommt.
Fanzuschriften belegen (Grobschnitt-Fans sind unbarmherzig und dulden keine Leichenfledderer), dass die Band mit ihrer Interpretation der alten Songs mehr als akzeptiert ist: die Grobschnitt-Fans sind begeistert.
Die 'Westfälische Rundschau' vom 11.05.2004 schreibt, dass selbst ihre Vorbilder von den interpretierten Titeln begeistert waren.
Und in der Tat, die Titel kommen sehr gut rüber - so gut, dass ich gleich schimpfen muss, denn zwei Minuten "Sahara" ist schon brutal. Na gut, es ist ja 'nur' ein Demo-Rohling, aber wenn man so Appetit gemacht bekommt.....
Das Flair des Originals ist vorhanden: Krautrockreggae und dieses bekannte Kraut-Englisch. Schön auch "The Clown", mit den 'lachenden Vocals'.
"Come On People" klingt bisschen moderner (erinnert mich ganz leicht an Saga), aber Ziel der Band ist ja folgendes: Wir interpretieren ihren 70er Krautrock oftmals recht eigen, druckvoller und moderner, ohne aber den Songs den Grundcharakter zu nehmen.
Genau so ist es, denn die Titel tragen eindeutig die Romix-Handschrift und trotzdem geht einem beim Hören Grobschnitt durch die Hirnwindungen.
"Magic Train" und "Merry Go Round" zeigen besonders, wie toll Thorstens Stimme zu den Songs passt. Die Demo-CDR begeistert mich auf Anhieb von vorn bis hinten.
ABER liebe Berliner Krauts: bitte vergesst mich nicht, wenn es mal einen Longplayer von Euch gibt. Sicher zum reviewen, aber vor allem auch für meine Ohren, denn dann kommt ihr im Plattenregal neben die Grobschnitt-Scheiben - da gehört ihr zweifelsohne hin.
Spielzeit: 21:55, Medium: CDR, 2005
1:The Clown 2:Come On People 3:Sahara 4:Magic Train 5:Merry Go Round
Ulli Heiser, 06.02.2005
|