Ronstadt Generations y los Tucsonenses / Prelude
Prelude Spielzeit: 53:39
Medium: CD
Label: Cactus Rock Records, 2012
Stil: Americana

Review vom 15.01.2013


Wolfgang Giese
Der Name Ronstadt ist sicher vielen Musikliebhabern geläufig, vornehmlich in Verbindung mit Linda Ronstadt. Und tatsächlich gibt es eine Verbindung: Michael Joseph Ronstadt ist ihr jüngerer Bruder und er musiziert hier mit seinen beiden Söhnen.
Die Musik der Platte speist sich aus vielen Einflüssen. Gleich beim Eröffnungssong schimmern eindeutig irisch-keltische Traditionen durch - Musik leicht in Richtung der Horslips, nur folkiger. Dann geht es mit einem Hauch Blues weiter. Nun ja, ist ja auch der "California Blues" des Country-Musikers Jimmie Rodgers, inklusive einer Jodeleinlage. Neben den für diese Musik üblichen Instrumenten, abgesehen einmal von dem charmant kratzenden Cello, sorgt bei diesem Song ein Saxofonsolo für weitere Abwechslung. So stellen sich nach und nach weitere Einflüsse aus dem reichhaltigen Schatz amerikanischer Musik ein - Beispiele der Musik, die die bereits in fünfter Generation in Nordamerika lebende Familie Ronstadt verarbeitet hat. "Malaguena Salerosa" zum Beispiel schmachtet in bester mexikanischer Tradition. Tradition, die auch vor Klassikern der Pop-und Rockgeschichte nicht Halt macht. Man schaue einmal auf Titel drei - genau, der Hit von Buffalo Springfield ist es, der hier eine tolle Bearbeitung erfährt. Mit feinem Harmoniegesang im sanft rockenden Umfeld gibt es auch hier wieder ein Saxofonsolo, eine wirklich gelungene Umsetzung dieses Songs, für mich durchaus ein Highlight der Platte.
Aber auch solche Balladen wie "The Mill Of Oracle" gefallen mir sehr gut. Erneut sehr interessant ist die ungewöhnliche Nutzung des Cellos als Soloinstrument als besonderes i-Tüpfelchen - Cello anstatt Fiddle, sehr gelungen! Der zeitgenössische Blueser Chris Thomas King trägt ebenfalls zu den Kompositionen bei, die sich ansonsten weitestgehend an Eigenkompositionen orientieren, wobei alle eine abgerundete Einheit bilden. Eine schöne Country-Ballade fügt sich auch sehr gut ein: "Thunder And Sadness" mit Einsatz der Mandoline finde ich hervorragend, und wenn dann der mehrstimmige Harmoniegesang einsetzt, kommt sie wieder... diese Gänsehaut. Ein weiteres Stück von Stephen Stills, "Find The Cost Of Freedom", überrascht durch den ungewöhnlichen und äußerst interessanten Einsatz des Didgeridoos. Klasse, diese Idee und diese Version, auch wieder hinsichtlich des Gesangs.
"Prelude" präsentiert Musik im zeitlichen Einflussrahmen von Ende des neunzehnten Jahrhunderts bis in die Jetztzeit, in einem eigenwilligen Stil, der zum Entdecken einlädt. Ich empfinde den Songreigen jedenfalls als eine faszinierende Möglichkeit zur Reise durch die amerikanische Musiklandschaft von einst bis jetzt. Ja, das ist eine kleine Perle!
Line-up:
Michael Joseph Ronstadt (vocals, guitars)
Michael Gilbert Ronstadt (vocals, cello, mandolin)
Petie Dalton Ronstadt (vocals, guitar)
Alex Flores (vocals, tenor saxophone)
Sam Eagon (upright bass, electric bass)
Aaron Emery (drums, percussion)
Johnny 'Guitar' Blommer (electric guitar)
Pitz Quattrone (didgeridoo)
Tracklist
01:Prelude To A Highlife [Michael Gilbert Ronstadt]
02:California Blues [Jimmie Rodgers]
03:For What It`s Worth [Stephen Stills]
04:The Mill Of Oracle [Michael Joseph Ronstadt]
05:Malaguena Salerosa [traditional]
06:Will You Fade [Peter Dalton Ronstadt]
07:John Law Burned Down The Liquor Sto' [Chris Thomas King]
08:Take My Words [Michael Gilbert Ronstadt]
09:Thunder And Sadness [Michael Joseph Ronstadt]
10:La Llorona [traditional]
11:Find The Coast Of Freedom [Stephen Stills]
12:The Mill Was Made Of Marble [Joe Glazer]
13:Like A River [Peter Dalton Ronstadt]
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