"The First Album", so lautet der Untertitel, den man auf dem Cover erblicken kann.
Hinter dieser Platte steckt der Musiker Rüdiger Mund. Seine musikalische Karriere startete er mit einer Coverband, die Songs von Neil Young spielte. 1993 dann der Start mit Folk, zusammen mit Marco Schmidt in einer Band namens Stöcke und Steine.
Die Namensgebung seiner aktuellen Band, der Rudi Tuesday Band, führt nach Jena. Dort gibt es einen Irish Pub namens "Fiddlers Green". Jeden Dienstag findet dort eine Veranstaltung statt, die sich "Rudi Tuesday" nennt. Mund ist seit 2008 an dieser Veranstaltung beteiligt, meist als Solokünstler.
So entstand dann im Laufe der Zeit diese feste Band. Neben der naheliegenden irischen Ausrichtung der Musik finden wir jedoch auch Einflüsse aus dem Country-Bereich. Hinzu kommen Elemente des Genres Singer/Songwriter und Americana.
Mit dem Eröffnungssong rockt es trocken und bei diesem Titel kann ich dem Gesang nicht viel abgewinnen. Er klingt ein wenig steif und ist nicht sehr flüssig im Ausdruck, bis dann mit "Flying" Bluegrass-Elemente und Spuren irischen Folks Einzug halten und alles viel besser zusammenpasst. Nun folgt "Blondes" und es wird noch besser. Hier integriert sich die Stimme in diesen fröhlichen Song, inmitten der ein wenig nach altem Country-Rock klingenden Atmosphäre. Bei langsamen Songs steht der gesangliche Ausdruck meinem Höreindruck zufolge leider wieder etwas neben der Musik und dann fehlt mir einfach der emotionale Ausdruck für einen so schönen Text wie zu "Two Angels". So wechselt sich dieses ständig ab, zwischen langsam schleppend mit Pedal Steel angereicherten Songs und solchen mit dem Flair feinen Westcoast-Rocks behaftet, schleicht sich so mancher Song in das Gemüt, wie zum Beispiel "Stop Time Out", das durch den Einsatz der Pedal Steel, des Banjos und der Fiddle eine angenehm heimelige Backporch -Atmosphäre schafft.
Mein persönlicher Flop der Platte ist "Kisses", das mit Elementen des Western Swing allzu verkrampfte Fröhlichkeit zu suggerieren scheint - was auch lustig klingen mag, aber dieses gewisse Comedy-Element kann mich nicht überzeugen und ich erachte den Song als überflüssig. Da halte ich mich lieber an meine persönlichen Höhepunkte der Platte, wie "I Will Always Do", das durchaus berührend und erzählerisch wirkt und dieses gewisse Quäntchen Heimweh/Fernweh beinhaltet, das entsprechend im Sonnengeflecht wirkt, wie es auch beim elften Song der Fall ist. Diese Richtung steht der Rudi Tuesday Band wirklich sehr gut zu Gesicht. Hier scheint die amerikanische Westküste auch in unser Land über die Meere geschwappt - erstklassig gelungen, diese Atmosphäre! Und "Gulf Of Mexico" erinnert mich ein wenig an jene Musik, die der deutsche Musiker Michels einst in den Siebzigern erfolgreich vorstellte
"Sorry" ist ganz sparsam arrangiert und dann wird zum Abschluss der Blues weggeblasen. Was bleibt, trägt Spuren von Cajun und entsprechender Fröhlichkeit, die aber gleichzeitig in Richtung jener Ära schwenkt, als der keltische Folk punkig wurde, siehe The Pogues und ähnliche Bands.
Noch etwas Arbeit gibt es meines Erachtens mit der gesanglichen Ausgestaltung, die sich mehr in die sehr gut ausgeführte Umsetzung der Musik durch die Instrumente integrieren sollte, dort, wo diees noch nicht einwandfrei klappt. Eine Ausrichtung zu einem bestimmten Sound hielte ich für sinnvoll, weil doch verschiedene Ausprägungen diverser Elemente das Pendel stark hin- und herschwingen lassen. Ich empfehle, unter Einsatz der Bluegrass-Elemente, den Zug in Richtung der amerikanischen Westküste zu nehmen und eine Menge Country Rock der Siebziger draufzupacken, dann wird das nächste Album eine Superplatte!
Line-up:
Rüdiger Mund (vocals, guitar)
Joachim Rosenbrück (fiddle, mandolin, Waldzither)
Marco Haseney (bass)
Thomas Philipp (drums)
Tracklist |
01:The Best Part Of The Show
02:Flying
03:Blondes
04:Two Angels
05:A Morning Like This
06:Stop Time Out
07:Kisses
08:The Best Is Yet To Come
09:No Summer Rain
10:I Will Always Do
11:Gulf Of Mexico
12:Sorry
13:The Blues Is Blown Away
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