Sherman Robertson
13.11.2005, Rheinberg, Schwarzer Adler
Rocktimes Konzertbericht
Sherman Robertson
Es war mal wieder so weit. Nach dem letzten, hervorragenden Robertson-Konzert im September letzten Jahres im Schwarzen Adler durfte man gespannt auf den heutigen Gig sein.
Von der ersten Note an hatte ich das Gefühl, es würde heute Abend ein spezielles Konzert werden.
Sherman Robertson hat wieder mal bewiesen welch ein ausdrucksstarker Musiker und Sänger er ist. Die mit rauer Stimme gesungenen Texte kauft man einem Sherman Robertson einfach ab und man glaubt ihm jedes Wort, das er singt.
Sherman Robertson Sein Gitarrenspiel ist meisterhaft, sehr natürlich, auch wenn er Rhythmusgitarre spielt. Schon nach dem ersten Song war die Luft im Saal elektrisiert. Die Müdigkeit der anstrengenden Arbeitswoche war wie weggeblasen.
Sherman Robertson & Bluesmove. Was für ein Bluesabend. Ob harter Texas-Blues, R&B oder Louisiana Blues, alle Puzzleteile fügten sich geschmeidig zu einem beeindruckenden Konzertabend zusammen.
Sherman Robertson Es war großartig, von Slowbluesern ("Am I Loosing You", Victim Of Circumstance"), Shuffles wie "Shake, Rattle & Roll" und "Twenty-Two Twice" oder funkig-swingende Songs alá "Special Kind Of Loving".
Der Boogie gegen Ende des Konzertes, oder war es die zweite Zugabe, hat mir dann eine Gänsehaut über den Rücken gejagt.
Nicht nur der Boogie versetzte mich in Entzücken, nein, dann bringt Robertson auch noch eine über 10-minütige Version von "Tin Pan Alley". Bluesherz, was willst du mehr. Auch der Chris Youlden-Song "Out Of Sight Out Of Mind" ließ die Saaltemperatur steigen.
Mike Hellier Mit Julian Grudgings (Keyboards), John Moloney und Mike ("we call him the animal") Hellier am Schlagzeug hat Robertson eine Band gefunden, die zu ihm passt wie die Faust auf´s Auge.
In manchen Songs lieferte das Publikum gute Backing-Vocals ab. Sherman Robertson kann die Zuschauer in seinen Bann ziehen. Es wurde natürlich nicht mit Beifall gespart. Und zu einigen Songs wurde auch kräftig getanzt
Darf ich, so wie ich das Konzert in seiner Abfolge erlebt habe, meine Enttäuschung darüber äußern, dass sich keine akustische Gitarre auf der Bühne befand? Denn der Akustikpart beim letzten Konzert hatte es in sich.
Sherman Robertson Aber die Enttäuschung war schnell verflogen, als einer der Roadies dann doch noch die Akustische auf die Bühne stellte.
Und eine akustische Gitarre im Stil eines Sherman Robertson wird NICHT mit einem Plektrum gespielt. Wo denkt ihr hin, Robertson benutzt eine 10 oder 20 Centmünze um die Saiten in entsprechende Schwingungen zu versetzen (s. Foto). Schön auch "Guitar Man" wiedergehört zu haben.
Leider schien die Gitarrenvestärkung über Funk nicht zu funktionieren. So waren die beiden Ausflüge ins Publikum leider nur kurz.
Nach dem ersten Set war es selbstverständlich, sich Sherman Robertsons neue CD "Guitar Man - Live" zu kaufen und noch wenige Minuten nach dem Konzert zu warten, um die CD signieren zu lassen.
Gegen 22.45 Uhr war dann leider nach der zweiten Zugabe Schluss.
Ein ausdrücklicher Dank an das 'Adler'-Team, Sherman Robertson wieder präsentiert zu haben.
Ich komme auch ein drittes Mal....


Bilder vom Konzert
Sherman Robertson     John Moloney     Sherman Robertson
Sherman Robertson, 13.11.2005, Schwarzer Adler, Rheinberg
Joachim P. Brookes, 13.11.2005