Stacie Rose
Raw Sugar/Means To An End
Raw Sugar/Means To An End Spielzeit: 23:33 (CD 1), 18:53 (CD 2)
Medium: CD
Label: Enchanted Records, 2010
Stil: Pop Rock/Dancefloor

Review vom 11.01.2011


Wolfgang Giese
Am 17.8.2010 ist dieses Projekt veröffentlicht worden. Ich spreche von Projekt, weil die Künstlerin hier zielgerichtet vorging. Die CD ist in zwei Teile, zwei EPs, aufgesplittet. Auf jeder dieser EPs zeigt sie eine andere musikalische Ausrichtung.
Zunächst ist da "Raw Sugar", in Richtung Dancefloor/Elektropop orientiert, produziert von Robert L.Smith. Das ist dann also zum Abtanzen.
Ihre Rockseele kehrt Rose auf "Means To An End" heraus, sozusagen an den Haupttitel der Veröffentlichung angelehnt, eben ihr 'anderes Ich'. Der Produzent Jeff Allen hat hier eine Richtung zu den Siebzigern und Achtzigern vorgegeben, mit jenem Rock, wie er seinerzeit gespielt wurde.
Im Übrigen hat sich die Sängerin und Songschreiberin in der Vergangenheit ohnehin durch eine Verquickung mehrerer Stile, von Pop bis Soul über Country bis hin zu Rock, ausgezeichnet. Zumindest in den Vereinigten Staaten hat man sie bereits mit Songschreibern wie
Bruce Springsteen oder Aimee Mann verglichen.
Neben Rock also Clubsounds und Anbiederungen an die Zeit der New Wave, als damals auch ordentlich mit Synthies gespielt wurde. Dazu kommt auf "Raw Sugar" gelegentlich eine Tendenz in Richtung Disco/Soul ("Supernatural Wonder"). Mit dem Titel "Alter-Ego", von der ersten, als auch der zweiten Platte, finden wir sogar ein chartstaugliches Stück - für mich ist das ein guter Popsong. Eher etwas düster kommt "Enraptured" daher, nun im Einzelnen:
Professionell mutet der 'Hi-Cal Mix' des ersten Titels, "Raw Sugar", sicher an, doch mögen muss man das schon. "Supernatural Wonder" ist da bereits etwas zugänglicher, doch wie auch auf dem Rest dieser Platte dominieren programmierte Sounds mit stampfender Elektronik. Absolut tanzbar, weil es die dazu nötigen großen Extremitäten bei Bedarf auf jeden Fall zu solchem Tun anregen wird.
Auf "Alter-Ego" ist es die angenehme Melodie, die unter Zuhilfenahme der Akustikgitarre etwas Erleichterung verschafft, und zwar dadurch, dass es ein wenig ablenkt. Trocken und pappig klatscht die Perkussion, untermalt von wabernden Keyboards auf "Here In The Now".
Ein leicht rockig anmutender Start bei "Maybe Only Tonight" scheint einen Richtungswechsel zu signalisieren, doch die durch viel Elektronik verfremdete Stimme und der zwar etwas variierende, jedoch künstlerische Rhythmus lassen auch hier den Dancefloor-Anstrich nicht von der Leine. Und so plätschert es ziemlich belanglos; der letzte Track birgt auch keine Überraschung mehr. Sicher wäre es gewagt, ein Album komplett so vorzulegen, es sei denn, man habe ein ganz spezielles Zielpublikum im Auge. Andererseits: Alle, die mehr auf die Musik von "Means To An End" stehen, dürften grundsätzlich an Dancefloor-Klängen keine Freude haben, es sei denn, innerhalb einer musikalisch unterschiedlich ausgerichteten Partnerschaft teilt man sich die beiden Scheiben untereinander.
Kommen wir also zum aus meiner Sicht positiveren Teil des Projekts.
Mit dem Titelsong rockt es auch gleich los, Gitarren bestimmen nun das Geschehen und ein echter Drummer sorgt für Druck. Auf diesem "Alter-Ego" gewinnen Popklänge die Oberhand. Dieses Stück würde ich als Single für die Charts auskoppeln, da schwingt so ein wenig der Sound der Bangles mit, recht gut gemacht ist das. Locker und unverkrampft kommt "Sunny", und hier zeigt sich, dass Rose ein wenig frech singen kann, mit einer gewissen Art Unbeschwertheit inklusive, 'sonnig' eben!
"Enraptured", wie schon angedeutet, wirkt anfänglich balladesk-düster, steigert sich dann aber in einen kraftvollen Song, der von "Raw Sugar" gefolgt wird. Deses Mal in einer besseren Version, als in der gemixten. Das wäre dann die nächste Nummer für eine Single-Auskopplung. Darüber hinaus gefällt mir dieses Lied am besten hinsichtlich seiner Ausdrucksstärke.
"Maybe Only Tonight" legt noch einmal mit rockenden und von Keyboards unterstützten Passagen nach und bringt somit klar zum Ausdruck, welche die eigentlich interessantere und auch abwechslungsreichere Platte der beiden EPs ist, zumal diese Musik auch der Künstlerin musikalisch besser steht.
Line-up:
Raw Sugar
Stacie Rose (vocals, background vocals, all instruments - #1, 3-7)
Mike Harvey (backing vocals - #1-4, 6, 7)
Aaron Steinberg (all instruments - #2)
David Patterson (acoustic guitar)

Means To An End
Stacie Rose (vocals, background vocals)
Jeff Lipstein (drums)
Jeffrey Allen (bass guitar)
James Mastro (guitars)
Jack Petruzelli (guitars, keyboards)
David Patterson (additional guitars)
Doug Petty (keyboards)
Tabitha Fair (background vocals)
Steve Conte (background vocals)
Tracklist
Raw Sugar:
01:Raw Sugar [Hi-Cal Mix] (3:53)
02:Supernatural Wonder [Captain Danger remix,
featuring Garrison Hawk] (3:55)
03:Alter-Ego [DJ Reverend Soul Mix] (3:55)
04:Waiting to Fly [Allergic to Gravity Mix] (2:38)
05:Here in the Now [Yellow Note Mix] (3:06)
06:Maybe Only Tonight [(Quixotic Glam Mix] (2:39)
07:Standby [Caffeinated-Procrastination Mix] (3:22)
Means To An End:
01:Means To An End (3:07)
02:Alter-Ego (3:52)
03:Sunny (3:07)
04:Enraptured (3:13)
05:Raw Sugar (2:47)
06:Maybe Only Tonight (2:43)
(all compositions by Rose)
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