Spielzeit: 48:50 Medium: CD Label: Delta Groove, 2015 Stil: Blues Review vom 13.11.2015 Wolfgang Giese

Am 18. Mai 1951 wurde Andy Santana in San Jose, Kalifornien geboren. Er ist Sänger, Gitarrist und Harmonikaspieler. Seit den Siebzigern ist er musikalisch aktiv und heutzutage ebenfalls als Produzent tätig.
Santanas Gitarrenspiel hat einen sehr klaren und melodischen Klang und zeichnet sich dadurch aus, dass es sehr gefühlvoll vorgetragen wird und nicht an Höchstleistungen orientiert ist. Die Wurzeln liegen hörbar an verschiedenen Orten verwurzelt, seien es Chicago oder New Orleans als die stärksten Einflüsse. Dazu kommt noch ein wenig von der Eleganz und Leichtigkeit des Westcoast Blues, der sich wiederum aus texanischen Quellen bediente. Nun, schließlich spielt er auch mit den West Coast Playboys - einer Formation, mit der er bereits vor Jahren arbeitete, zusammen.

Prägend dürfte auf dieser Platte jedoch auch das Mitwirken von Kid Andersen sein, mit dem Andy zudem gemeinsam produzierte - außer bei drei Titeln, für die Rusty Zinn diese Arbeit übernahm. Nebenbei zeichnet sich der Protagonist auch als hervorragender Sänger und Mundharmonikaspieler aus. Nach einem Disput, wer nun so heftig an die Tür klopft und der Auflösung, dass es offensichtlich der Ehemann ist, der mit dem Lover seiner Ehefrau konfrontiert wird, startet die Platte auf kraftvoll rockende Weise, mit einer gehörigen Portion von Rhythm & Blues à la New Orleans.

"Watch Your Step", die Komposition von Bobby Parker und Titelsong der Platte, trägt dem eigenwilligen Stil des Schöpfers Rechnung und vibriert voller Energie. Beeindruckend ist auch der Einsatz der Hammond auf Songs wie "Love Sickness". Neben recht schräg klingenden Songs mit wilden Gitarreneruptionen wie bei "No Double Talk" ist die Platte jedoch recht stark vom Geiste der Musik aus New Orleans durchflutet, eben stark an R&B angelehnt mit einer gehörigen Prise Soul und der Tradition Chicagos dabei. Auch die obligatorische Ballade darf nicht fehlen. Hier ist es "Can't You See", das gefühlvoll punkten kann. Auffällig ist auch die dicke Prise Spaß und Humor, die aus den Boxen zu quellen scheint.
Ja, es bereitet Freude, diesem Blues zuzuhören. Er wirkt sehr positiv im Ausdruck, wenn sich die Leidenschaft der Band auf den Zuhörer zu übertragen scheint. Wiederum eine sehr empfehlenswerte Platte aus dem Hause Delta Groove!

Line-up:
Andy Santana (vocals & harmonica, lead guitar - #2-4, 9, 2nd guitar lead - #10 Percussion - #13)
Kid Andersen (lead guitar - #7, 4th guitar lead - #10, baritone guitar - #2, 12,13, rhythm guitar - #3 4,6,9,11, acoustic guitars - #5, Farfisa - #7, Moog - #10, acoustic bass - #1, cow bell - #5,10, backup vocals - #5,6, percussion & shouts - #13)
Anthony Paule (lead guitar - #6,8,11, 3rd guitar lead - #10, rhythm guitar - #1,6-8,12,13)
Mighty Mike Schermer (5th guitar lead - #10)
Bob Welsh (lead guitar - #5,10, 1st guitar intro & lead - #10, piano - #1,3,6,-8,11,12-13, Rhodes - #5)
Rusty Zinn (rhythm guitar - #2,4,9)
Lorenzo Farrell (keys - #13, Hammond B3 - #5,6,8,12,13)
Nate Ginsberg (keys - #2,4, Hammond B3 - #4, piano - #2,9, Rhodes - #9)
Mike McCurdy (acoustic/electric bass - #3,7,11)
Mike Phillips (electric bass - #2,4,-6,8-10,12,13)
Robi Bean (drums - #1,3,7,11)
June Core (drums - #5,6,8,10,12,13)
D'mar (drums - #2,4,9)
Frankie Ramos (tenor saxophone - #1,13)
Eric Spaulding (tenor saxophone - #4,13, backup vocals - #9)
Jack Sanford (baritone saxophone - #4,13, backup vocals - #9)
Manny Angel (trumpet - #4,13, backup vocals - #9)
Lisa Leu Andersen (backup vocals - #5,6, percussion & shouts - #13)