Billy Sherwood / Collection
Collection Spielzeit: 59:35
Medium: CD
Label: Backyard Levitation, 2015
Stil: Prog Rock

Review vom 28.12.2015


Wolfgang Giese
William Wyman 'Billy' Sherwood wurde am 14. März 1965 in Las Vegas geboren. Er hat sich als Musiker und Produzent bereits einen Namen gemacht. Die Liste der Künstler und Bands, mit denen Sherwood zusammenspielte, ist sehr lang. Dennoch veröffentlicht er nebenbei seit 1999 regelmäßig aus Soloplatten.
Eine Werkschau dieser Schaffensperiode soll nun mit diesem Album dargestellt werden. Sieben Songs aus sieben Alben plus zwei Bonustracks wurden zu diesem Zwecke versammelt. "Call" aus dem Album "The Big Peace" (1999) ist hierbei das älteste Stück, "On Impact" von der Platte "Divided By One" (2014) das neueste. Die Reihenfolge der Songs der Platte ist im Übrigen nicht chronologisch.
Am bekanntesten dürfte Billy Sherwood wohl durch seine Mitarbeit bei Yes sein. Zwischen 1997 und 2000 war er festes Mitglied. Erst jüngst trat er in diesem Jahr, also 2015, der Band wieder bei.
Etwas wabernd, mit durch die durch Phaser gejagten Keyboards startet "Collection", auch der Gesang 'phasert' mehrstimmig dahin. Gesanglich und atmosphärisch erinnert mich "Seeing Through The Walls" stark an Peter Gabriel, allerdings ist auch hier der Gesang durch entsprechende Effekte verfremdet worden. Lausche ich "On Impact", dann fühle ich mich stark an Yes erinnert, zu Zeiten ihrer Platte "90125". "Dying Breed" klingt etwas unrund, wirkt recht künstlich und ist auch nicht sehr zugänglich. Für mich ist es eines der schwächeren Songs der Kollektion. Interessanter wirkt da schon "The Recurring Dream", das sehr ruhig, flirrend und atmosphärisch schwebend auf mich einwirkt.
Eine der beiden Fremdkompositionen, hier "I Hung My Head" von Sting, schleppt sich - wie einst das Original - relativ belanglos dahin. Nicht nur in diesem Sinne ähneln sich die Interpretationen. Der abschließende Song kommt da schon besser, doch scheint mir auch hier wieder der Gesang eher als Background-Arrangement ausgelegt zu sein. Sherwood vermag es selten, eine echte Leadstimme zu präsentieren. Das meiste klingt gedoppelt und mehr, eine besonders gute stimmliche Leistung zeigt er kaum.
Und immer wieder klingen sie durch: Yes. Die Zusammenarbeit scheint doch sehr abgefärbt zu haben, und ich denke, so langsam dürfte dem Künstler ein eigenes Profil besser zu Gesicht stehen. So bleibt es weitestgehend bei seichtem Prog Rock mit starkem Einschlag zum Adult Orientated Rock (AOR), alles sehr beschaulich und melodisch geboten. Für Einsteiger ist diese Kollektion jedoch ein gutes Angebot zum Hineinschnuppern.
Line-up:
Billy Sherwood (all instruments and vocal performances)
Jay Schellen (drums - #3)
Tracklist
01:Drone Decipher
02:Seeing Through The Walls
03:Call
04:On Impact
05:Dying Breed
06:The Recurring Dream
07:What Was The Question?
08:I Hung My Head
09:Dark To Light
(all songs written by Billy Sherwood
except #3 by Sherwood/Gowdy, #8 by Sting)
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