Für Freunde des Southern Rock war der Auftritt von Eddie Stone and Friends, Keyboarder der Southern Rock Legende Doc Holliday ein Pflichttermin. Dieser stellte im Rahmen einer kleinen Deutschland Tour seinen neuen Longplayer mit Musikern aus dem Stuttgarter Raum in der Halle in Reichenbach vor.

Eddie Stone diesmal in der Rolle als Leadvocalist und Gitarrist beginnt mit seiner Vier-MannTruppe im bewährten kernigen Southern Rock Stil, geradlinig und auf den Punkt genau die Zuhörerschaft zu bedienen. Kraftvoller, Boogie und Country beeinflusster Rock, der zielgenau die Erwartungshaltung der Zuhörer trifft.
Die nunmehr 25-jährige Live- und Studioerfahrung des Akteurs setzt sofort musikalische Akzente. Zahlreiche Coversongs von Charlie Daniels und natürlich Doc Holliday, wie sollte es auch anders sein, werden in überzeugender frischer Version geboten.

"Shot Down In Cold Blood", "Don't Go Talkin'" und "Please Be With Me", stellen deutlich unter Beweis, dass Eddie alle Varianten des Southern influenced Rock beherrscht.
Sein Sideman Christoph Berner von der deutschen Southern Rock Gruppe Lizard an der Leadgitarre, treibt seinen Frontmann mit rasiermesserscharfen Licks von einem Höhepunkt zum nächsten. Die mit Slidegitarre intonierten Stücke sowie die erstklassig abgemischten Songs sorgen für eine ausgewogene Klangqualität, die dazu beiträgt, dass die mit viel Feeling garnierten Songs erst richtig zur Entfaltung kommen.
In perfekter Harmonie kommt daher mit "House On The Hill" eine Southern Rock Granate der sentimentalen Art, in der Stone mit gefühlvoller Stimme ein vorläufiges Highlight erster Güte setzt.

Weitere Sahnestücke wie "Southern Girls" und "The Fire Still Burns" folgen. Der elegischen Ballade "Southern Son", einem Doc Holliday-Klassiker, gibt Eddie einen melancholischen, fast sentimentalen Charakter, untermalt mit akustischer Gitarrenarbeit.
Zwischendurch unterhält er mit gekonnten, witzigen Dialogen. Eben Entertainment pur.
Seine musikalische Virtuosität zeigt Eddie auch mit seiner Tastenarbeit am Keyboard, bei der seine Vorliebe für die Allman Brothers Kompositionen deutlich zur Geltung kommt.
Bei der Southern Rock Hymne "Sweet Home Alabama" schließlich ist es soweit: Georg Bayer, Ex-Leadsänger der bereits erwähnten Lizard wird auf die Bühne geholt und gibt dem Southern Rock Spirit einen weiteren Kick. Georg fordert das Publikum zum Mitsingen auf, das sich sofort mit den Refrains revanchiert.

In glänzender Spiellaune drückt Eddie nochmals auf das Gas und nimmt ein Bad in der Menge, wobei er aus seiner Gitarre zuerst die Klänge von "Cat Scratch Fever" von Altmeister Ted Nugent schraubt, die übergangslos in "Keep Your Hands To Yourself" von den Georgia Satellites übergehen. Nach langem Applaus endet nach zwei Zugaben ein Abend der musikalischen Extraklasse mit der Hoffnung auf ein weiteres musikalisches Southern Special irgendwann im nächsten Jahr.