Hatte ich kürzlich noch eine durchaus gefallende
Wiederveröffentlichung aus dem Hause Minotauro zum selben Künstler in der Mache, so darf ich mich heute um ein weiteres Re-Release des Gitarrenmeisters kümmern. Ebenfalls unlängst veröffentlicht, widmet sich "Before The Steele: Roots Of A Metal Master", wie der Titel schon vermuten lässt, speziell der Zeitrechnung, die vor
Starrs Phase bei
Virgin Steele liegt. Wir reden von ca. Mitte der Siebziger bis 1980.
Die ursprüngliche Veröffentlichung datiert aus dem Jahre 2001 und umfasste seinerzeit elf Titel, die eher aus der Ecke 'Demos and Outtakes' stammen. Auf einem TEAC-Tonband mit vier Spuren in diversen Studios und im Hause seines damaligen Spannmanns Gary Saint Hillaire (u. a. Tangiers) aufgenommen, lassen sie natürlich so Einiges an Hörgenuss vermissen. Das Album tat es damals auch (verdientermaßen) sehr schnell der Titanic nach und versank im tiefen Ozean der eher überflüssigen Veröffentlichungen.
Für den 2014er Re-Release hat man noch einmal in eben diesem Ozean die Schleppnetze ausgebracht und weitere elf Tracks draufgepackt, die nicht durch die Maschen entweichen konnten. Natürlich sind da vom eigentlich Musikalischen und von den Titeln her bekannte Nummern drunter, allein die Aufnahmequalität lässt doch zu wünschen übrig. So finden wir u. a. Nummern wie "Drive On Thru", das später auf dem
Debüt von
Virgin Steele zu finden ist.
Wer sich intensiv mit dem Werdegang des Herrn
Starr beschäftigen, Vergleiche zwischen Früh- und Finalversionen anstellen und krude aufgenommene Gesangslinien eines
Tommy Farese (später
TSO) hören möchte, wer die deutlichen Inspirationen durch
BTO,
Kiss,
Led Zeppelin oder auch
ZZ Top entdecken will, der sollte sich das Album zulegen. So ist es durchaus auch interessant zu hören, wie ein junger
Bobby Rondinelli (u. a.
Rainbow,
Black Sabbath) bei "Wind And Rain" einen ganz frühen Einsatz hat. Alle anderen dürfen im Plattenladen gerne schnell zum nächsten Buchstaben gehen.