Jack Starr dürfte einigen bereits durch seine Band
Burning Starr und sein Mitwirken auf den ersten beiden
Virgin Steele-Scheiben ein Begriff sein, der Name
Rhett Forrester versetzt Fans der sträflich unterbewerteten
Riot-Scheiben "Restless Breed" (1982) und "Born In America" (1983) in Ekstase. 1984, als beide Musiker gerade ohne Band dastanden, fanden sie sich zusammen, um "Out Of The Darkness" einzuspielen. Als Produzent hatte man sich
The Rods-Drummer
Carl Canedy angelacht, der nebenbei noch die Kessel bediente und seinen Bandkollegen
Gary Bordonaro an den Bassposten stellte. Sogar
Gary Driscoll, Drummer der
Rainbow-Urbesetzung, legte auf dem Album einen Gastauftritt hin.
Knapp 30 Jahre später erscheint nun über Limb Music ein hochwertiger Re-Release (20-seitiges Booklet mit Lyrics, Fotos und Linernotes von Mr.
Starr himself, runderneuertes Cover-Artwork) des gerade mal 35-minütigen Longplayers. Remastert von niemand Geringerem als
Mystic Prophecy-Sänger
R.D. Liapakis wurde es um sechs Bonusstücke ergänzt. Fünf hiervon sind (teilweise etwas langatmige) Instrumentals des
Starr-Solonachfolgers "A Minor Disturbance" von 1990, der Rausschmeißer "Blue Tears Falling" stammt vom bislang unveröffentlichten Blues-Projekt des Machers. Was jedoch auf den eigentlichen zehn knackig, organisch und warm produzierten Tracks geboten wird, sollte jeden Anhänger des klassischen US-Stahl uneingeschränkt begeistern.
Direkt mit dem bissigen, straighten Opener "Concrete Warrior" geht das Dreamteam in die Vollen. Gnadenlose, umgehend zündende Stampfer wie das fette Groove-Monster "False Messiah" bzw. "Wild In The Streets", eine rockige Partynummer vom Schlage "Let's Get Crazy Again" oder die von fetter Doublebass dominierte Uptempo-Granate "Chains Of Love" reißen den Stimmungspegel im Nullkommanichts in schwindelerregende Höhen. Dagegen eignet sich die schöne, keineswegs schmalzige Ballade "I Can't Let You Walk Away" ausgezeichnet als tröstende Beschallung bei Liebeskummer. Über der grandiosen Leadgitarrenarbeit (welche
Jack noch einmal mit der abschließenden Instrumental-Interpretation von "Amazing Grace" untermalt) thront jederzeit
Rhetts leicht rauhe, bluesig angehauchte und völlig einzigartige Stimme, die den Songs besondere Klasse und Charme verleiht. Leider blieb es jedoch bei dieser einmaligen Angelegenheit, da sowohl
Rhett als auch
Jack kurz darauf wieder - mehr oder minder - erfolgreich auf anderen musikalischen Pfaden wandelten.
Mit "Out Of The Darkness" ist dem Gitarrenhexer und dem 1994 mit gerade mal 37 Jahren ermordeten Blondschopf allerdings ein kleiner Klassiker des US Metal gelungen, der sich seine
8,5 von 10 RockTimes-Uhren redlichst verdient hat.