Julian Sas hatte ich vor zwei Jahren zum ersten mal gesehen und zwar hier in
Schymy's Pub in Krefeld. Seit dem hat
Schymy den Laden ein wenig umgestaltet.
Der Eingang befindet sich jetzt im hinteren Bereich des Raumes und die Theke wurde umgebaut. Aber die wichtigste Neuerung ist die Bühne. Sie war bei unserem letzten Besuch noch ebenerdig und wurde jetzt erhöht, so das der Zuschauer eine bessere Sicht auf die Band hat. Was leider nicht verändert wurde. ist der Stützpfeiler auf der Bühne. Er nimmt einem die Sicht auf den Schlagzeuger. Hätte man das nicht anders machen können?
Ansonsten ist das Lokal sehr gemütlich. Viele Fotos von Künstlern die schon mal hier waren, zieren die Wand sowie eine schöne Deko ist ebenfalls angebracht worden. Das Personal ist freundlich, was auch nicht überall selbstverständlich ist, und der Getränkenachschub funktioniert sehr gut. Eine große Videoleinwand verkürzte uns die Wartezeit auf den Auftritt von
Julian Sas und seiner Band.
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So gegen 21:45 Uhr betraten die Künstler die Bühne. Ohne lange zu fackeln schnallte sich Julian die Klampfe um und gab Gas. Er zündete eine Rakete nach der anderen. Schweißtreibender Boogierock im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Temperaturen im Raum stiegen unaufhaltsam an. Das schien die Band aber nicht im geringsten zu stören. Es wurde gerockt bis die Schwarte kracht. Julian brachte einige Nummern von seinem aktuellen Album "Twilight Skies Of Life", die beim Publikum sehr gut ankamen, genauso wie Songs von seinen vorherigen Alben. Die Leute waren begeistert und äußerten das mit reichlich Applaus.
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Für die zahlreichen
Rory Gallagher Fans im Saal, die man an ihren T-Shirts erkennen konnte, gab es dann auch noch ein Schmankerl. Zum Gedenken an Rory interpretierte Julian "I Wonder Who" in einer Wahnsinns-Version, die über 14 Minuten dauerte. Begeisterungsstürme, nicht nur bei den Fans von Rory. Später kam noch der gute
Jimi Hendrix mit seinem wohl bekanntesten (Cover)Klassiker "Hey Joe" zu Ehren, ein Song, den Julian bisher bei jedem Konzert gebracht hat, bei dem ich dabei war. Er spielt das Stück auf seine eigene Art. Irgendwie klingt der Song mehr nach Julian als nach Jimi, was in diesem Fall positiv zu verstehen ist. Da kann von Kopieren wirklich nicht die Rede sein. Einfach nur klasse!
Pieter van Bogaert an der Orgel wirkte diesmal etwas abwesend und war leider nicht so präsent, wie bei dem Konzert in Tilburg, Anfang des Jahres. Schade, denn der Mann versteht es, die Tasten zu bearbeiten.
Gewohnt souverän
Pierre de Haard an den Drums und
Tenny Tahamata am Bass, die den Rhythmus vor sich her treiben, wie der Schweinehirt seine Viecher. Immer mit viel Feeling und genau auf den Punkt. Eine Rhythmussektion die den Namen wirklich verdient.
Auch der Slow-Blues kam an diesem Abend nicht zu kurz. Julian spielte den Blues mit sehr viel Gefühl und Ausdruckskraft. Seine Solis waren ausgedehnt und nie langweilig.
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Die Band spielte an diesem Abend zwei Sets von ca. 60 Minuten mit einer Pause von knapp 40 Minuten dazwischen. Anschließend gab es noch eine Zugabe, bei der Julian seine Slidegitarre auspackte und gekonnt mit dem Röhrchen über die Seiten flitzte. Danach verließ die Band die Bühne und man merkte den Jungs dann doch die Erschöpfung an, denn es war mittlerweile unerträglich heiss geworden und das Wasser lief nicht nur den Musikern am Hintern runter.