Matt Schofield / Siftin' Thru Ashes
Siftin' Thru Ashes
Mit Matt Schofield, gerade mal 28 Jahre jung, leuchtet ein neuer Stern am Blueshimmel. Mit seiner Debüte-CD "The Trio, Live" (2004, 'Nugene Records') sammelte er bereits eine Vielzahl an positiven Kritiken und dürfte dies mit der vorliegenden CD fortsetzen.
Auf seiner Homepage findet man den Hinweis, dass das Magazin 'Guitarist' ihn als einzigen Europäer neben 7 weiteren amerikanischen Gitarristen zur Zukunft des Blues zählt.
So wie "The Trio, Live" ist auch "Siftin´ Thru Ashes" in Trio-Besetzung eingespielt worden. Lediglich auf "Hard Times" ist Jeff Walker als Gastmusiker am Bass zu hören.
Die tiefen Töne sind aber mitnichten Fehlanzeige auf der CD, denn diesen Part übernimmt die linke Hand von Jonny Henderson, zuständig für Organ, Wurlitzer und Piano. Evan Jenkins am Schlagzeug komplettiert das Trio.
Jede Menge Blues und hochgradig Interessantes aus den Spielarten dieses Genres, also auch Blues mit rockigen, souligen und jazzigen Anteilen erwartet einen auf diesem Silberling. Etwas funky Blues fehlt auch nicht. Logisch, wenn Schofields Vorbild u.a. Robben Ford ist. Es ist von daher schon für Abwechslung gesorgt.
Falle ich mal mit der Tür ins Haus. Das Highlight auf dem Album ist die selbst geschriebene Slowblues-Nummer "Lights Are On, But Nobody´s Home". Downhome-Blues der feinsten Sorte. Matt Schofield rechtfertigt nicht nur mit diesem Song seine vorzüglichen Songwriter Qualitäten. Immerhin steht sein Name hinter acht der elf Tracks.
Einige Nummern später bestätigt sich mit "On My Way", dass es eine weitere hochkarätige Blues-Ballade im Angebot gibt.
Dem The Box Tops-Hit "The Letter", u.a. von Joe Cocker gecovert, gewinnt das Trio durch eine Frischzellen-Kur eine persönliche Note ab.
"People Say" wird durch den oben bereits angesprochenen Jonny Henderson-Keyboard-Bass eingeleitet und wir bekommen eine Kostprobe dieser Besonderheit geboten.
Schon beim groovenden Einstieg ins Album mit "All I Need" stellt Matt Schofield unter Beweis, dass er den Blues fühlt und nicht nur technisch gut "herunter spielt".
Das vom Trio geschriebene Instrumetal "Djam" hat deutlich jazzigen Charakter und Henderson hat hier Raum zum 'Austoben'.
Schwer schleppender Blues wird auf "Back At Square One" serviert und nicht nur hier zeigt Schofield über welch ausgezeichnete Stimme er verfügt.
Diese CD sei jedem empfohlen, der sein Herz für den Blues erwärmen kann.
Matt Schofield mit seinen beiden Kumpeln ist ein weiterer Beweis dafür, dass der Blues auch durch junge Musiker lebendig bleibt.
Nachtrag: Überrascht war ich dann, als ich in der CD-Verpackung eine zusätzliche Information fand, die für eine weitere neu Veröffentlichung vom Trio wirbt. "The Matt Schofield Trio" - "Live At The Jazz Cafe!", auf der man einige Aufnahmen dieses Studio-Albums live genießen kann.
Der Rezensent wird sich, nach zwei überzeugenden Matt Schofield-Alben, direkt an die Bestellung der nächsten Scheibe machen.


Spielzeit: 55:49, Medium: CD, Nugene Records, 2004
1:All You Need 2:Siftin´ Thru Ashes 3:Djam 4:Lights Are On, But Nobody´s Home 5:The Letter 6:Back At Square Home 7:People Say 8:How I Try 9:On My Way 10:Middle Ground 11:Hard Lines
Joachim P. Brookes, 06.01.2006