Mietek Szcześniak / Signs
Signs Spielzeit: 64:22
Medium: CD
Label: 4evermusic, 2012
Stil: Soul, Pop, Rock

Review vom 26.06.2012


Günther Klößinger
Achtung - Rezensentenfalle! Kaum hat sich der Kritiker die ersten Töne dieser Produktion angehört, rauschen gleich die Klischees vor dem inneren Auge herunter. ER sieht sich schon schreiben: 'gefälliger Sound, gängige Harmonien, einfacher Mainstream-Pop' ...und genau in dieser Phase des Ersthörens wäre es fatal, "Signs" zu werten. Denn bei genauerem Hinhören setzen sich gewitzte Hooklines in den Gehörgängen fest, der Fuß wippt mit und die ein oder andere Melodie erweist sich gar als unwiderstehlich.
Mietek Szcześniak singt Soul - und das ist unbedingt wörtlich zu nehmen. Der Pole, in seiner Heimat seit Jahren ein gefeierter Superstar, zeigt auf seinem ersten international veröffentlichten Album, dass er keinerlei Vergleiche mit den Größen des Genres zu scheuen braucht. Dass er sich keinen anglo-amerikanischen Kunstnamen verpasst hat, ist dem Vokalisten hoch anzurechnen, denn verkaufsfördernd ist so ein schwierig zu merkender Name bestimmt nicht. Das zeugt von Selbstbewusstsein und das ist auch in seiner Interpretation der funky angehauchten Pop- und Soulhymnen zu hören.
Für sein englischsprachiges Debüt holte Szcześniak die Grammy-Preisträgerin Wendy Waldman ins Boot - die meisten Kompositionen und Texte auf "Signs" stammen aus ihrer Feder bzw. entstanden als Gemeinschaftsarbeiten des Sängers mit der namhaften Produzentin, Musikerin und Songwriterin.
Der Sound des Werks ist homogen und es klingt so durchgängig, als wäre es von einer festen Tourband eingespielt - doch weit gefehlt: Neben polnischen Weggefährten Mietek Szcześniaks sind auch jede Menge hochkarätiger amerikanischer Studioprofis beteiligt.
Die Arrangements sind Pop-Perlen im besten Sinne: Mal rocken die Gitarren, ein andermal verbreitet der Bass Funky-Feeling und hie und da gospelt ein Chor vor sich hin. Schön soft und melodiös und doch eindringlich. Zusammengehalten wird das alles von Mieteks eindrucksvoller Stimme - sie verleiht den Songs Charisma und Dichte.
Sicherlich wird diese Scheibe nicht als Meisterwerk der Popgeschichte in die Rock'n'Roll Hall of Fame eingehen, aber wer sich die CD mal genauer angehört hat, wird sie immer wieder gerne in den Player legen.
Line-up:
Mietek Szcześniak (lead vocals)
Piotr Kominek (programming, keys)
Marcin Pospieszalski (bass, strings)
Wendy Waldman (guitars, strings, vocals)
Pawel Zarecki (keyboards, piano, strings)
Aaron Sterling (drums)
Scott Babcock (percussion)
Kenny Edwards (guitars)
Rob Hoffman (baritone guitar)
Abraham Parker (guitars)
Life Choir (choirs)
Brent Rowan (guitars)
Tracklist
01:You Can Hear (5:14)
02:Build That Boat (4:45)
03:Never Be The Same (4:45)
04:Signs (4:30)
05:Illusions (4:05)
06:No Angel (5:10)
07:Every Body And Soul (4:54)
08:Long Way (4:15)
09:Updown (5:01)
10:Save The Best For Last Featuring Basia (4:37)
11:Rzeczy Zmieniaj? Si? (3:54)
12:Peace Of Mind (3:48)
13:Blessing (5:56)
14:Dreamer In You (Pwn) [Bonus Track] (3:28)
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