Neal Smith / KillSmith & The GreenFire Empire
KillSmith & The GreenFire Empire Spielzeit: 53:42
Medium: CD
Label: Kachina Records, 2014
Stil: (Hard) Rock

Review vom 08.12.2014


Andrea Groh
Neal Smith? Welcher Neal Smith? Da gibt es nämlich mehrere… Gemeint ist hier der amerikanische Schlagzeuger, der von 1967 bis 1974 für Alice Cooper getrommelt hat. Auch wenn er mittlerweile in die Rock and Roll Hall Of Fame aufgenommen wurde, ist er schon seit den frühen 80ern Immobilienmakler. Gelegentlich mischt er bei diversen musikalischen Projekten mit, hat auch wieder mit seinem ehemaligen 'Chef' gearbeitet, war außerdem zeitweise bei den Plasmatics.
Sein aktuelles Projekt nennt sich KillSmith bzw. die CD, um die es hier geht, heißt "KillSmith & The GreenFire Empire". Wie manchmal schon sein ehemaliger Arbeitgeber, versucht Neal sich hier an einer Konzept-Story. Diese handelt von einem armen Jungen aus dem Dschungel von Südamerika, der zum Drogenboss Diablo The Emerald King aufsteigt. Dies gelingt ihm, weil er in einer uralten Ruine in Kolumbien eine seit tausenden von Jahren unbekannte Substanz findet, die er als Droge 'GreenFire' verkauft. Diese verbreitet sich in der ganzen Welt, auch im 'Blue Soul Land', wo sie eine gefährliche Wirkung auf eine eigentlich bereits pensionierte Spezialeinheit des Militärs hat…
Klingt doch alles vielversprechend und interessant, oder? Also, die CD einlegen und abwarten, was kommt…
Neal Smith hat eine ziemlich verräuchert wirkende Stimme und nicht nur das weckt bei mir recht schnell das Gefühl, irgendwo in einer schäbigen Spelunke zu sitzen. Vor allem, wenn das Keyboard an ein Barpiano erinnert und dann noch das Saxofon einsetzt ("Good Morning Blue Soul Land"). Wenn dies so beabsichtigt war, dann ist es absolut gelungen.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie der Drogenboss irgendwo im heruntergekommenen Hinterzimmer eines Nachtclubs sitzt und über sein Leben nachdenkt, über Höhen und Tiefen, über Menschen, die er traf. Sicher waren da auch Frauen dabei, so ist unter anderem in "I Want Money" eine weibliche Stimme zu hören.
"KillSmith & The GreenFire Empire" erzählt hauptsächlich eine Gangstergeschichte und das über weite Strecken musikalisch recht konventionell. Es fehlt der augenzwinkernde Horror, den die Stories (und die Songs) von Mr. Cooper haben. Gut, ein gewisser ironischer Unterton ist schon vorhanden, beispielsweise in "I Want Money" und dem leicht bösartigen "Pandemonium".
Neal ist zudem nicht unbedingt ein guter Sänger und ihm fehlt das Charisma von Alice, mit dem er das eventuell ausgleichen könnte. Recht rockig und abwechslungsreich ist "KillSmith & The GreenFire Empire" schon geworden und Balladen gibt es auch: "I Remember Blue Soul Land" und "Noelle No Wonder".
Aber der Sache fehlt ein wenig die besondere Note und Ausstrahlung, um die Konzeptstory (meiner Meinung nach) adäquat umzusetzen. Keine Lyrics abzudrucken, finde ich außerdem in diesem Fall ein No Go. Das hätte die Sache abgerundet und besser vorstellbar gemacht. Wer sich daran nicht stört, darf gerne reinhören… denn wenn ich mehr (oder anderes?) erwartet habe, muss das noch lange nicht für jede/n andere/n gelten...
Line-up:
Neal Smith (lead vocals, backing vocals, drums, rhythm guitar, synthesizer)
Peter Catucci (bass guitars, backing vocals, lead vocals -#11)

Special Guests:
Lady Elizabeth Dellinger (backing vocals, intro lead vocals - #7)
Kevin Franklin (lead guitar)
Pete 'Keys' Hickey (synthesizer, keyboards)
Hubert Martin (lead vocals - #2)
Joe Meo (saxophone)
Rick Tedesco (lead guitar, rhythm guitar, backing vocals)
Doug Wahlberg (lead guitar)
Tracklist
01:Blessings And Curses
02:Good Morning Blue Soul Land
03:Screaming Bloody Murder
04:The KillSmith Overture
05:Palacio De Esmeraldas
06:Greenfire Born Of Poison
07:I Want Money
08:Pandemonium
09:I Remember Blue Soul Land
10:Death To The King
11:Noelle No Wonder
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