Eigentlich ist das heute morgen kein Wetter zum 'ans Schloß' fahren. Na egal, wenn's regnen sollte passiert halt alles 'drinnen'.
Nach 15 Minuten über die A 620 kommt auch schon die Sonne raus und ich bin froh, dass mir meine bessere Hälfte die 'Zipp Off'-Hosen rausgelegt hatte. Es wird heiß und die Hosenbeine werden noch im Auto demontiert. Geniale Erfindung. Im Schloßgarten ist noch nicht viel los, die Leute hatten wohl auch die Gedanken schon beim Regen. Also erst mal 'Smalltalk' halten mit denen, die eh immer die Ersten sind.
Um 11.00 Uhr geht es pünktlich los und der Schloßgarten ist prall gefüllt mit Publikum. Heute ist Kontrastprogramm angesagt.
Ron Spielmann steht in strahlend weißer Garderobe auf der Bühne, der Rest vom Quintett in black.
Die Musiker sitzen alle sehr entspannt, außer
Markus Bodenseh, der stützt sich an seinen gigantischen Kontrabass. Dieser ist übrigens mit fünf! Saiten bespannt: Sieht sehr interessant aus, was da so alles dazugehört. Auf jeden Fall ist wohl heute mehr so 'unplugged'-mäßig was am erschallen.
Die Stücke sind sehr jazzig (tchessig) angehaucht und kommen von
Rons CD
From My Songbook. Diese wurde von
Torsten Krill produziert. Der sitzt am Schlagzeug und hat auch einen Titel geschrieben.
Rainer Tempel am Keyboard sorgt für stellenweise funky Sound und
Jo Ambros zaubert aus diversen Gitarren ziemlich abgedrehte, wenn auch nur kurze Soli. Dank des Titels "Miss Sunshine" ballert 'Klara' ihre Strahlen so heftig, das die schattigen Plätze im Schloßgarten heiß begehrt sind.
Die Titel werden immer ruhiger und manchmal habe ich den Eindruck, die Band will so langsam gen Sonne abheben. Da ist so ein richtiger sphärischer Sound zu hören.
Ron singt sehr konzentriert und spielt dazu eine wunderschöne Akustikgitarre, bei deren Kauf der Song "You Make Me Happy" dabei war - sagt er jedenfalls. Dieses Stück ist nun sehr countrymäßig und die letzte Nummer des Vormittags ist so ruhig, da fallen die Vögel beim Fliegen vom Himmel.
Wer heute auf guten alten dirty Blues eingestellt war, hatte leider Pech. Ein ruhiges gediegenes, dem Beifall nach gutes Konzert war es trotzdem.