Sacred Steel / Hammer Of Destruction
Hammer Of Destruction Spielzeit: 48:15
Medium: CD
Label: Massacre Records, 2006
Stil: Heavy Metal


Review vom 10.11.2006


Stefan Gebauer
Noch vor knapp zwei Jahren sah es danach aus, als würde sich Deutschlands ehrlichste, authentischste, aber auch umstrittenste Heavy Metal-Band für immer in die ewigen Jagdgründe begeben. Mit den beiden Gitarristen Jörg M. Knittel und Oliver Grosshans verabschiedeten sich gleich zwei Gründungsmitglieder und Hauptsongschreiber von der schwäbischen Metal-Institution Sacred Steel, um sich in Zukunft nur noch ihrem Death Metal-Projekt My Darkest Hate zu widmen.
Die drei verbliebenen Mitglieder standen daraufhin kurz davor, die Band aufzulösen. Glücklicherweise besannen sie sich eines Besseren. Bassist Jens Sonnenberg wechselte kurzerhand an die Gitarre, und man holte sich mit dem ehemaligen Eternal Glory-Gitarristen Jonas Khalil und dem Lanfear-Bassisten Kai Schindelar frisches Blut ins Line-up.
Und diese Blutauffrischung hat den Ludwigsburgern wirklich gut getan, denn auf ihrem sechsten Werk "Hammer Of Destruction" klingen sie längst nicht mehr so experimentierfreudig wie auf den Vorgängeralben "Slaughter Prophecy" und "Iron Blessings". Die auf diesen beiden Scheiben eingebauten Death Metal-Einflüsse stießen nicht wenigen alten Fans übel auf. Zwar boten Sacred Steel noch immer erstklassigen traditionellen Heavy Metal, und mir gefielen beide Scheiben auch ausgesprochen gut, aber trotzdem muss ich zugeben, dass ich diese ungewohnten Experimente mitunter als etwas störend empfand.
"Hammer Of Destruction" bewegt sich deutlich hörbar zurück in die Richtung ihrer ersten Alben "Reborn in Steel" und "Wargods Of Metal" und ist um einiges straighter und eingängiger ausgefallen. Unnötiger Ballast wurde beim Songwriting über Bord geworfen, die Death Metal-Einflüsse sind bis auf wenige eingestreute Growls völlig verschwunden. Die fünf Schwaben beschränken sich wieder auf das, was sie am Besten können: Sie spielen rauen, unverfälschten Heavy Metal alter amerikanischer Schule. Mit messerscharfen Riffs, hymnenhaften Refrains und Power ohne Ende. Einflüsse von US-Underground-Legenden wie Helstar, Omen, Liege Lord oder Agent Steel (die im Song "Maniacs Of Speed" besonders auffällig zitiert werden) sind allgegenwärtig.
Zu meinem absoluten Highlight der Scheibe "Black Church" haben wiederum die Epic Metal-Götter Manilla Road Pate gestanden. Zudem wurde passender Weise noch eine hervorragende Cover-Version der alten Jag Panzer Nummer "Generally Hostile" eingespielt. Hier zeigt sich, dass der musikalische Background von Sacred Steel wesentlich weiter reicht als der tausender Musiker, die sich meist nur von großen Namen wie Iron Maiden oder Helloween inspirieren lassen. Man hört, dass die Jungs ihre Stücke ohne kommerzielles Kalkül komponieren und sich einen Dreck darum scheren, ob sie nun die breite Masse damit ansprechen oder nicht.
Diese Musik kommt definitiv von Herzen. Für ihren unkonventionellen Stil, Gerrits sirenenartigen Gesang, ihre herrlich Klischee beladenen Texte und ihr Image wurden sie von den meisten Mainstream-Hörern und dem Großteil der so genannten Fachpresse schon immer verspottet, aber solche Leute hören meiner Meinung nach die falsche Musik und haben absolut nicht begriffen worum es im Heavy Metal geht.
Sacred Steel hat mit "Hammer Of Destruction" für meinen Geschmack ihr bestes Album seit dem Meisterwerk "Wargods Of Metal" abgeliefert. So muss echter ungekünstelter Edelstahl klingen.
METAL REIGNS SUPREME
Line-up:
Gerrit P. Mutz (Vocals)
Jens Sonnenberg (Lead & Rhythm guitars)
Jonas Khalil (Lead & Rhythm Guitars & Acoustic/Classical Guitars)
Kai Schindelar (Bass)
Mathias Straub (Drums)
Tracklist
01:Hammer Of Destruction
02:Where Demons Dare To Tread
03:Maniacs Of Speed
04:Blood And Thunder
05:Impaled By Metal
06:Descend Of A Lost Soul
07:Black Church
08:Generally Hostile
09:Plague Of Terror
10:Sword And Axes
11:The Torch Of Sin
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