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Sade / Diamond Life
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Da Weihnachten die Zeit der Besinnlichkeit ist, habe ich sehr tief in meinen Regalen gewühlt und einen Schatz gefunden, der viele Jahre verborgen war und in diesem Sommer ein grandioses Comeback gefeiert hat. Die Rede ist von einer zierlichen Frau mit einer riesigen Stimme und noch größerer Ausstrahlung. Ihr Name ist Sade Adu, und nun wird es bestimmt bei vielen dämmern. Da war doch mal vor langer, langer Zeit ein Album ungewöhnlich beständig auf Platz eins in den Charts, und hat sich über fünf Millionen Mal verkauft. "Diamond Life" hieß das Werk und katapultierte die junge, extrem talentierte Frau mehrere Jahre an die Weltspitze. Nachdem sie in der Folge weitere Nummer-Eins-Alben veröffentlicht hatte, wurde es sehr viele Jahre lang still um die Dame. Nach einer achtzehnjährigen Auszeit, die sie genommen hatte, um ihrem Nachwuchs auf die Beine zu helfen, hat sie sich in diesem Jahr auf den Bühnen dieser Welt zurückgemeldet und dabei nichts von ihrem Charisma verloren.
Ihr damaliges Debüt-Album "Diamond Life" hatte zu jener Zeit die Musikszene revolutioniert, konnte man diese Musik vom kleinsten Club bis in die größten Hallen genießen. Diesen Status hat in gleicher (musikalischer) Qualität bis heute nur noch Amy Winehouse erreicht. Sade Adu war und ist auf der Bühne nicht die große Performerin und zieht ihre Shows nicht wie eine Madonna oder PINK ab, sondern verhält sich stets still. Ans Mikrofon geklammert, steht sie zwei Stunden lang fast nur auf einer Stelle im Spotlight und haucht ihre Gefühle, verpackt in die schönsten Töne ihrer Stimme in die Menge, die sich dabei nicht einmal wagt, Szenenapplaus zu bekunden. Gebannt lassen sich die Zuhörer von ihrem Gesang umschmeicheln und genießen ein Konzert von ihr in vollkommener Entspannung.
Genau diese Entspannung ist von Beginn an auf "Diamond Life" zu spüren. Ihr bislang größter Hit "Smooth Operator" eröffnet den Reigen mit Melancholie und klanglicher Vollkommenheit. Bilden in vielen Songs dieses Genres elektrische Gitarren den Hauptpart, so besinnt sich Sade auf Blechinstrumente mit ihrem warmen Klang. So legen in fast jedem Stück Saxofon und Trompeten den Teppich, um lediglich ab und zu von einer Gitarre unterstützt zu werden. Ebenso tragen Keybords in vielen Variationen ihren Teil zum Gelingen bei. Mein bis heute andauerndes Lieblingsstück von Sade, ist ihre zweite Single-Auskoppelung mit dem Titel "Your Love Is King". Beschwingt dringt der Song ins Ohr, ebenfalls von einem tollen Saxofon geführt und mit einer traumhaften Stimme gesungen. Ab jetzt gilt nur noch: zurücklehnen, Augen schließen und genießen.
Mit "Hang On To Your Love" kommen zum ersten Mal elektrische Gitarren zum Einsatz. Besonders zu empfehlen ist hierbei der Hörgenuss über einen Kopfhörer, da der Unterschied zwischen 'linker' und 'rechter' Gitarre besonders deutlich hervorgehoben wird. Der Song ist etwas schneller als die vorangegangenen, kommt dabei mit wenig Gesang aus und wird von einem sehr schönen Klavier getragen. In den beiden nächsten Stücken wird es deutlich ruhiger und Sade bringt wieder ihre bezaubernde Stimme in den Vordergrund. Dass die Dame aber auch ganz anders kann, zeigt sie in "Cherry Pie". Kräftige Drums betonen den Song und funky Gitarren lassen vermuten, dass die Nummer für die Diskotheken geschrieben wurde. Dass die Band und die Hauptprotagonistin es aber noch besser können, kommt nach einem kleinen ruhigen Intermezzo bei "Sally" zum Vorschein. "I Will Be Your Friend" ist im schnellen Tempo verfasst und mit einem sehr schönen Trompetensolo ausgestattet. An Stellen, bei denen sich die Gitarristen nur so ins Zeug legen würden, bringt die Band eine Trompete und erreicht damit einen sehr viel schöneren Effekt.
Zum krönenden Abschluss von "Diamond Life" greift Sade zu einem Coversong. Zwar hätte sie es nicht nötig gehabt, da mit Sicherheit genug eigenes Material zur Verfügung stand, aber wer sich ihre Version vom Timmy Thomas-Klassiker "Why Can't We Live Together" anhört, der wird spüren, dass dies die absolut korrekte Wahl war. Zur damaligen Zeit hatte jeder das Lied im Ohr, wurde es doch überall rauf und runter gespielt. Sade toppt es noch einmal mit ihrer Stimme und der Auswahl der Percussion-Instrumente. Mein Fazit ist, dass ich mir dieses Schätzchen wieder öfter zu Gemüte führen werde. Es sollte in keiner guten Sammlung fehlen, kann man doch diese Musik zu jeder Gelegenheit spielen - sei es auf Partys, sonstigen Anlässen oder einfach nur alleine im stillen Kämmerlein.
Line-up:
Sade Adu (vocals) Stuart Matthewman (saxophone, guitars) Paul S. Denman (bass) Andrew Hale (keyboards) Dave Early (drums and percussion) Paul Cooke (drums) Martin Ditcham (percussion) Terry Bailey (trumpet) Gordon Matthewman (trumpet)
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