Saga / The Human Condition
The Human Condition Spielzeit: 47:02
Medium: CD
Label: InsideOut, 2007
Stil: Prog Rock, Melodic Rock/AOR

Review vom 04.04.2009


Michael Knoppik
Alle Saga-Fans warteten gespannt auf den neuesten Output der Band. Es handelt sich um das erste Werk ohne deren wohl prägendstes Gründungsmitglied Michael Sadler. Wie würden Saga ohne ihn klingen? Wollen sie etwa Freddy Mercury wieder zum Leben erwecken?
Die Kanadier fanden in ihrem Landsmann Rob Moratti von Final Frontier einen Nachfolger. Was bringt der neue Sänger nun mit sich? Der operettenhafte Gesang Michael Sadlers gehört endlich der Vergangenheit an. Dieser ist den klassisch-metallischeren Vocals von Rob Moratti gewichen. Aber auch Keyboarder Jim Gilmour darf ab und an ans Mikro.
Im Opener "The Human Condition" ist jedoch nicht viel von seinem Gesang zu hören. Es dominieren schnelle, wilde Gitarren- und Keyboardsoli, sowie krumme Rhythmen. Fast ein komplettes Instrumentalstück, welches nur in seinem Refrain den neuen Sänger erklingen lässt.
Ab dann wird's gesangslastiger. Dabei klingen Saga stimmlich nach einer Mischung aus
Iron Maiden und Kaipa. Die holprige, meist von diversen Keyboardsounds und Gitarren geprägte Saga-Rhythmik ist auch auf diesem Album vorhanden, wird jedoch sparsamer eingesetzt. Chrichtons gewohnte Soli sind nach wie vor vorhanden und prägen nahezu jedes Stück. Mal sind sie bluesig und David Gilmour-like, mal wild und rasend. Der Song "Hands Of Time" ist dabei, trotz sphärischer Hintergrundkeyboards und ruhigem Gesang, sehr gemächlich geraten.
Im weiteren Verlauf tritt wieder der typische Saga-Rhythmus auf, und Instrumentalpassagen von Keyboards und Gitarren sind vorprogrammiert. Dabei klingt die Band jedoch nicht mehr so stark nach ihrer klassischen Phase in den 70ern wie auf den Vorgängeralben. Eine Ausnahme stellt der Track "A Number With A Name" dar. Er beginnt gleich mit Gesang und der typischen, holprigen Rhythmik. Wenn jetzt noch Sadler singen würde, wären es wieder die klassischen Saga, die da aus den Boxen quirlen. Zu erwähnen ist bei diesem Song außerdem, dass Brian Doerner, der seit dem Album Trust dabei ist, interessante Drumeinsätze liefert.
Auch die restlichen Stücke beherbergen Sagas Stakkato-Touch. Es gibt wieder einmal einige Gitarrren-Keyboard-Duelle zu hören. Vor allem der letzte Track bietet interessante Rhythmen von Bass, Keyboard, Gitarre und Drums. Dabei dürfen diverse Tastensoli nicht fehlen. Der Gesang wirkt stetig befreiend, so dass man die CD am liebsten bei einer Fahrt auf der freien Autobahn hören möchte.
Insgesamt ein durchschnittliches Saga-Album, welches durch den neuen Sänger und einen etwas unverbrauchten Sound jedoch etwas frischen Wind mit sich bringt. Sadler-Fans könnten enttäuscht werden, sollten aber dennoch einmal reinhören, um sich ein gutes Bild von dieser Scheibe zu machen.
Line-up:
Rob Moratti (vocals)
Jim Crichton (bass)
Ian Crichton (guitars)
Jim Gilmour (keyboards, vocals)
Brian Doerner (drums)
Tracklist
01:The Human Condition (Instrumental)
02:Step Inside
03:Hands Of Time
04:Avalon
05:A Number With A Name
06:Now Is Now
07:Let It Go
08:Crown Of Thorns
09:You Look Good To Me
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