Bei "Left To Burn" handelt es sich bereits um das zweite Werk der schwedischen Progressive Rock-Band Salva. Im Jahr 2004 spielten Per Malmberg, Johan Lindqvist und Stefan Gavik ihr erstes Album mit dem Titel "A Handful Of Earth" ein. Inzwischen ist die Gruppe zu einem Quintett angewachsen und rockt auf "Left To Burn" an sich richtig einen ab. Ja, genau das macht es mit dem Stil gar nicht so einfach. Einerseits hören wir im einfachsten Rock etablierte und typische Riffs, auf der anderen Seite sind die gewählten Melodieläufe, vorzugsweise in den Gitarrensoli, sehr folkig. Die Keyboards hingegen kommen atmosphärisch, wie sie oftmals im Neo Prog eingesetzt werden. Nun gut, die Mischung macht es und von dieser Warte aus betrachtet sind Salva tatsächlich progressiv.
Zu Beginn der Scheibe hören wir bei "No Greater Wrath" ein Synthie-Intro, welches dem auf der Website der Band proklamierten Symphonic Rock gerecht wird. Doch schon bald dreht sich die Angelegenheit eben in den angesprochenen folkigen Hard Rock, soll heißen: Trockene, kernige und harte Guitar-Riffs und eine satt begleitende Band. Der Synthesizer behält zwar die Oberhand, Salva sind jedoch weit von Bands wie Saga u.a. entfernt. Ein auszumachender Schwachpunkt könnte der Gesang von Per Malmberg sein. Zwar durchaus kultig anmutend, passt er irgendwie nicht ins Gesamtkonzept. Apropos Schwachpunkt, davon gibt es ansonsten nicht viele. Einzig der Schlagzeugsound ist noch Geschmackssache, insbesondere in den symphonischen Teilbereichen der einzelnen Stücke fehlt mir die Wucht und der Klang der Snare ist nicht annähernd mein Ding.
Ja, Folk Rock ist ganz sicher ein Attribut von "Left To Burn". Akkordeon und Mandoline sind oftmals, wie zum Beispiel in "Ord Ver. 2", eingesetzte Instrumente, immer wieder mit heftigen Synthies garniert und von erdigen Bassläufen untermalt.
Salva spielen auf diesem Silberling zwei 10-Minuten-Nummern. Beide sind sehr interessant aufgebaut. Was mir Spaß macht, sind die tollen und ausufernden Gitarrensoli in "A Dying Rose", die nicht nur geschmackvoll in Szene gesetzt werden, sondern die sich auch schnell im Ohr festsetzen. Das Instrumental "Aska" erscheint mir etwas langatmig, doch schon bei "Stained" gehen Salva erstaunlich hart und vor allen Dingen düster zu Werke. Für die gezeigte Abwechslung gilt mein Respekt!
Unterm Strich ist diese Scheibe eine sehr gediegene Sache und eine Empfehlung für den anspruchsvollen Rockfan, der zwar einen satten und knackigen Sound liebt, der aber auch ein paar intelligente und anders klingende Momente mag. Gerade dann, wenn diese wirklich sehr wirkungsvoll in den Stücken implementiert wurden. 7,5 von 10 RockTimes-Uhren. Ich empfehle einen anderen Sänger, dann wäre mehr drin, denn die Konkurrenz schläft vor allen Dingen in Schweden keineswegs!
Line-up:
Per Malmberg (vocals, guitars, keyboards, accordion, mandolin, percussion)
Johan Lindqvist (keyboards)
Stefan Gavik (guitars)
Lasse Bolin (drums, percussion)
Fredrik Lindqvist (bass)
Tracklist |
01:No Greater Wrath (8:37)
02:Ord Ver. 2 (4:49)
03:A Dying Rose (10:47)
04:Clara Leaving (6:34)
05:Aska (9:05)
06:Stained (5:49)
07:Underneath (10:05)
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