Sandra Dee / Visons Of Pain
Visons Of Pain Spielzeit: 44:03
Medium: CD
Label: Eönian Records, 2011 (1989-1992)
Stil: Hard/Glam Rock


Review vom 22.06.2011


Gunnar Körner
Es ist doch immer wieder interessant, was im Laufe der Zeit so alles an durchaus hörenswerten, aber größtenteils kaum bekannten oder gar gänzlich unveröffentlichten Schätzchen der Rockbranche zu Tage gefördert wird. Das kleine aber feine Independent-Label Eönian Records aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten und des schwachen Dollars hat es sich zur Aufgabe gemacht, eben solchen Rockbands mit (Wieder-) Veröffentlichungen unter die Arme zu greifen, die es nicht mehr gibt bzw. nie wirklich den großen Durchbruch auf breiter Ebene geschafft haben. Spezialisiert hat man sich dabei auf die Ära der späten Achtziger und frühen Neunziger.
Der kundige Musikliebhaber kann sich bereits an dieser Stelle sicherlich ausmalen, worauf das Labelprogramm im Schwerpunkt basiert: Hard- und Glam Rock. So auch die von 1989-1992 aktiven Sandra Dee. Ursprünglich aus Illinos stammend, wechselte man bald nach San Francisco über, wodurch man sich bessere Chancen und eine schneller wachsende Fanbasis erhoffte. Warum der Band letztlich nicht der große Wurf gelungen ist, lässt sich von hier aus schwer sagen, aber an den Songs selber kann es nicht unbedingt gelegen haben, denn die sind qualitativ alle im oberen Bereich anzusiedeln, wenn auch einige echte Überhits im Portfolio fehlen.
Die clever arrangierten und mit einprägsamen Hooks versehen "Pretty Child" und "Cassandra" kommen dem allerdings verdammt nah und liefern erstklassigen Hard Rock mit einem guten Anteil früher Mötley Crüe. Über weite Teile geht "Visons Of Pain" aber etwas düsterer und getragener zu Werke und insbesondere die tiefer gestimmten Gitarren bei "Inside Yourself" oder dem Titeltrack tragen den im Pressinfo erwähnten Alice In Chains-Einflüssen Rechnung.
Nicht allzu fanatische Glam Rock-Hörer werden hier also viel Abwechslung finden, lediglich mit der aus heutiger Sicht etwas dumpf klingenden Produktion muss man sich arrangieren. Allerdings sorgt die Scheibe für so viel Kurzweil, dass man auch schnell geneigt ist, dies zu überhören.
Line-up:
1989 -1990
Jason Bowman (lead guitar, backing vocals)
Nicky Bernardi (drums)
Chris Kamykowski (lead vocals)
Geoff Matson (bass, backing vocals)
Gino Buonamici (lead guitar, backing vocals)

1991 -1992
Jason Bowman (lead guitar, backing vocals)
Erik Youmans (drums)
Lance Thomason (lead vocals)
Geoff Matson (bass guitar, backing vocals)
Gino Buonamici (lead guitar, backing vocals)
Tracklist
01:Pretty Child
02:Cassandra
03:Take You Higher
04:Heading Home
05:Peace, Pot & Politics
06:Going Down
07:Inside Yourself
08:Visions Of Pain
09:Cold
10:Nothing
Externe Links: